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# taz.de -- EU-Mindeststandards in der Tierhaltung: Mehr Tierschutz für Kaninc…
> Das EU-Parlament fordert Mindestschutzstandards für Kaninchen. Die
> EU-Kommission ist nun aufgefordert, einen Gesetzentwurf vorzulegen.
Bild: Von solch einem Leben können Nutzkaninchen nur träumen
Berlin taz | Das EU-Parlament fordert, für Kaninchen in der Landwirtschaft
Mindestschutzstandards festzulegen. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte
vergangene Woche dafür, die Tiere nicht mehr in engen und reizarmen
„Batteriekäfigen“ zu halten. Spezielle EU-Mindestschutzstandards gibt es
schon für Schweine, Kälber, Legehennen und Hühner, aber nicht für
Kaninchen.
Laut Sven Giegold, Mitglied der Grünen-Fraktion im Europaparlament und
Sprecher der Europagruppe Grüne, fordert der Beschluss, die Kaninchen in
Ställen mit Auslaufmöglichkeiten zu halten. So könnten sie artgerecht an
Holz nagen, sich auf den Hinterbeinen aufrichten und umherhüpfen.
Die EU-Kommission ist nun aufgefordert, einen Gesetzentwurf vorzulegen.
Giegold erklärt, die Kommission sei nicht verpflichtet, zu reagieren, tue
dies aber in der Regel. Sobald ein Entwurf vorliegt, müssten EU-Parlament
und Rat das Gesetz beschließen. Sollten sich jedoch einzelne
Mitgliedsländer dagegenstellen, gibt es kein Gesetz. Es bleibt also offen,
ob und wie schnell die Kaninchen aus ihren Käfigen hoppeln können.
## Fast übereinandergestapelt
Wichtig wäre ein solches Gesetz aber durchaus. In Deutschland gelten seit
2014 neue Regelungen für die gewerbsmäßige Haltung von Kaninchen, doch ihr
Fleisch wird Giegold zufolge vor allem in anderen Ländern produziert. Über
340 Millionen Nutzkaninchen würden in Europa gehalten, davon drei Viertel
in Italien, Spanien und Frankreich, wo es keine Schutzbestimmungen für sie
gibt. „Die Kaninchen leben auf engstem Raum zusammen in Käfigen und sind
schon fast übereinandergestapelt. Das sind unerträgliche Zustände“, sagt
der Grünen-Politiker.
Auch Werner Ziegler, Geschäftsführer des Bundesverbands deutscher
Kaninchenfleisch- und -wollerzeuger, würde ein EU-Gesetz begrüßen. „Wir
waren immer für eine europäische Regelung“, sagt er. „Durch
EU-Mindeststandards hätten deutsche Produzenten ähnliche Konditionen wie
französische, spanische oder andere Halter.“
21 Mar 2017
## AUTOREN
Stella Muthorst
## TAGS
Tierschutz
Landwirtschaft
EU-Parlament
Bundestag
Ostern
Bio-Fleisch
Ukraine
Dänemark
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