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# taz.de -- Tierschutz in Dänemark: Kaninchen live auf Sendung getötet
> Weil er die grausamen Methoden der Agrarwirtschaft deutlich machen
> wollte, tötete ein Moderator im Radio ein Kaninchen. Nun tobt eine
> Diskussion.
Bild: Dieses Kaninchen sitzt sicher im Stall. Anders als sein Artgenosse im dä…
Kopenhagen afp | Die Tötung eines jungen Kaninchens während einer
Radio-Livesendung hat in Dänemark für Aufsehen gesorgt. Der Sender
Radio24syv rechtfertigte die Aktion am Dienstag im Kurznachrichtendienst
Twitter: „Wir haben es nicht um der Unterhaltung willen getan.“ Es gehe
vielmehr um Aufklärung. Tausende Tiere würden täglich getötet, damit
Menschen sie essen könnten. Es gehe darum, auf die grausamen Methoden der
Agrarwirtschaft aufmerksam zu machen.
Der Gastgeber der Sendung, Moderator Asger Juhl, hatte das Kaninchen namens
Allan am Montag während der Sendung mit mehreren Schlägen mit einer
Luftpumpe auf den Kopf getötet. Damit habe die „Heuchelei“ der Dänen beim
Tierschutz entlarvt werden sollen, twitterte der Sender.
Im Studio kam es zu einem Tumult, als Reality-Showstar und
Tierrechteaktivistin Linse Kessler versuchte, das Kaninchen zu retten und
Juhl mehrmals durch das Studio jagte, bevor sie es verlassen musste. Auf
ihrer Facebook-Seite schrieb Kessler, sie hätte das Tier fassen und Juhl
entwinden könne, habe aber gefürchtet, dass es dadurch noch größeren
Schaden erlitten hätte.
Juhl bestritt im Fernsehen, dass das Kaninchen Qualen erlitten habe: Er
habe es so hart geschlagen, dass es zu einem Genickbruch gekommen sei. Die
Technik habe ihm ein erfahrener Tierpfleger im Zoo von Aalborg gezeigt,
sagte er TV2. Das tote Tier habe er zu Hause zusammen mit seinen sechs und
acht Jahre alten Kindern gehäutet, zerlegt und zu einem Schmorgericht
zubereitet, das sie gemeinsam mit Ko-Moderator Kristoffer Eriksen abends
gegessen hätten.
Im Internet waren die Ansichten über die Aktion geteilt: „Provozieren und
für sich selbst werben“, twitterte ein Nutzer. Ein anderer schrieb: „Wie
wäre es, wenn sich die Leute genauso über ertrunkene Flüchtlinge aufregen
würden.“ Zuletzt hatte ein Zoo in Kopenhagen im vergangenen Jahr für
Empörung unter Tierfreunden gesorgt, [1][als eine gesunde Giraffe namens
Marius getötet] und zur Verfütterung an andere Zootiere vor den Augen von
Kindern zerlegt wurde.
26 May 2015
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[1] /Zoo-toetet-Giraffe-wegen-Inzuchtgefahr/!5048943/
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