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# taz.de -- Studie unter US-Jugendlichen: Weniger Suizide dank Homo-Ehe
> Forscher haben Daten aus verschiedenen US-Staaten verglichen. Wo
> gleichgeschlechtliche Ehen schon länger erlaubt sind, sank die Zahl der
> Suizidversuche.
Bild: Die Rechnung ist eigentlich einfach: je liberaler, je weniger depressiv
Washington afp | In US-Staaten, in denen es die Homoehe bereits vor der
bundesweiten Legalisierung gab, haben weniger Jugendliche einen
Suizidversuch begangen als in jenen, die die Ehe für gleichgeschlechtliche
Partner [1][noch nicht legalisiert hatten]. Eine neue Studie im „Journal of
the American Medical Association Pediatrics“ legt einen Zusammenhang
zwischen der rechtlichen Regelung der Homoehe und suizidären Neigungen
unter homosexuellen und bisexuellen Schülern nahe.
Im Juni 2015 hatte der Oberste Gerichtshof der USA die Eheschließung für
gleichgeschlechtliche Paare überall in den Vereinigten Staaten erlaubt.
Damit wurden die Verbote der Homo-Ehe in einzelnen Bundesstaaten für
verfassungswidrig erklärt.
Schon vor dem [2][historischen Urteil des Supreme Court] hatten 35
Bundesstaaten die Homo-Ehe eigenständig eingeführt. 32 dieser 35 Staaten
untersuchten die Forscher für ihre Studie. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass
dort die Rate der Suizidversuche unter homo- und bisexuellen Jugendlichen
seit Einführung der Homo-Ehe um 14 Prozent gesunken war. Auch insgesamt
sank die Rate bei Schülern um sieben Prozent. In den Staaten hingegen, in
denen die Homoehe verboten war, sank die Zahl der Suizidversuche nicht.
„Wenn die Homoehe erlaubt ist, wird das strukturelle Stigma reduziert, das
mit der sexuellen Orientierung verknüpft ist“, resümierte die Hauptautorin
der Studie, Julia Raifman von der John Hopkins Universität.
29 Prozent der homo- und bisexuellen Schüler gaben in der Studie an, dass
sie in den vergangenen zwölf Monaten versucht haben, Selbstmord zu begehen.
Bei heterosexuellen Schülern lag die Rate bei sechs Prozent. In den USA ist
Suizid die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 15 und
24 Jahren. Insgesamt steigt die Suizidversuchsrate unter jungen
US-Jugendlichen kontinuierlich. Zwischen 2009 und 2015 brauchten 47 Prozent
der Betroffenen eine medizinische Betreuung.
22 Feb 2017
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