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# taz.de -- Bürgerkrieg im Südsudan: 20.000 Geflüchtete verschwunden
> Die Menschen sollen vor Kämpfen zwischen Armee und Rebellen im Norden des
> Landes geflohen sein. Die UNO hat ihre Spur verloren. Das Militär
> behindert die Suche.
Bild: Sie haben es ins Flüchtlingslager nach Juba geschafft und warten auf Ein…
Juba/Frankfurt a.M. epd | Die UN haben die Spur von etwa 20.000
Vertriebenen im Südsudan verloren. Es sei nicht klar, was mit den Menschen
geschehen sei, erklärte der Leiter der UN-Mission Unmiss, David Shearer, am
Donnerstagabend in der südsudanesischen Stadt Malakal. Sie seien vor
Kämpfen zwischen Armee und Rebellen geflohen und nicht dort angekommen, wo
sie mutmaßlich Schutz suchen wollten. „Wir wollen wissen, was mit den
Menschen passiert ist und ihnen die Hilfe bieten, die sie benötigen“, sagte
Shearer. Ein UN-Menschenrechtsexperte forderte eindringlich, die Täter der
grauenhaften Verbrechen, die im Südsudan begangen würden, zur Rechenschaft
zu ziehen.
In dem ostafrikanischen Land herrscht seit 2013 ein Bürgerkrieg, der als
Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und Ex-Vizepräsident und
Rebellenführer Riek Machar begann. Dabei wurden bislang Zehntausende
Menschen getötet, mehr als drei Millionen Südsudanesen sind auf der Flucht.
Der Konflikt hat die derzeit größte Flüchtlingskrise in Afrika ausgelöst.
Die 20.000 vermissten Geflohenen sind laut UN aus der nördlichen Stadt Wau
Shilluk vertrieben worden und wollten vermutlich in einer 60 Kilometer
entfernten Ortschaft Schutz suchen. Fehlende Informationen über das
Schicksal der Menschen sei „ein echtes Problem“, sagte Unmiss-Chef Shearer.
UN-Soldaten hätten in Wau Shilluk suchen wollen, seien aber von der Armee
daran gehindert worden.
## 700.000 sind nach Uganda geflohen
Der Beigeordnete Generalsekretär für Menschenrechte, Andrew Gilmour,
äußerte sich am Freitag nach einem Südsudan-Besuch entsetzt über die Lage
in dem Land. „Dieser Krieg wird gegen die Männer, Frauen und Kinder des
Südsudans geführt.“ Gilmour forderte die schnelle Gründung eines Tribunals,
um schwere Verbrechen verfolgen zu können. Die einzige Möglichkeit, die
Gräueltaten zu stoppen, sei zu zeigen, dass die Täter belangt würden.
Unterdessen nimmt die Zahl der Flüchtlinge weiter zu. Mehr als 700.000
Südsudanesen hätten im Nachbarland Uganda Zuflucht gesucht, teilte das
Deutsche Rote Kreuz am Freitag mit. In den inzwischen völlig überfüllten
Lagern sei die Versorgungslage angespannt, vor allem das Wasser reiche
nicht aus für die vielen Menschen.
Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) rief am Freitag zur
Unterstützung von 100.000 Menschen auf, die seit September in der Stadt Yei
im Südwesten des Landes eingeschlossen sind. Dort kontrolliert die Armee
offenbar die Stadt und die Zugangswege, während Rebellen die Stadt
umzingelt halten.
17 Feb 2017
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