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# taz.de -- Akute Hungersnot im Südsudan: 100.000 Menschen droht der Tod
> Der Bürgerkrieg hat Teile des Südsudan in eine Hungersnot gestürzt. Die
> UNO warnt vor Tausenden von Toten. Vor allem für Kinder ist die Lage
> dramatisch.
Bild: Anstehen für Lebensmittel: Frauen am Sonntag im südsudanesischen Bentiu
Johannesburg/Juba dpa | Im Norden des von einem Bürgerkrieg zerrissenen
Südsudan herrscht nach Angaben der Vereinten Nationen eine verheerende
Hungersnot. Rund 100 000 Einwohner des Staates Unity seien in akuter
Lebensgefahr, erklärten die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation,
das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das UN-Welternährungsprogramm am Montag.
Weitere eine Million Menschen steht demnach kurz vor einer Hungersnot. Von
Hungersnot sprechen die UN den Angaben nach dann, wenn bereits Menschen an
Unterernährung gestorben sind.
Landesweit benötigten insgesamt 4,9 Millionen Einwohner – 40 Prozent der
Bevölkerung – dringend Nahrungsmittel. Hilfsorganisationen müsse daher
schnell ein ungehinderter Zugang zu den Menschen im Land gewährt werden,
hieß es. Die Krise sei menschengemacht.
„Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden“, sagte der Leiter der
UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation im Südsudan, Serge Tissot.
Der seit 2013 wütende Bürgerkrieg habe die Landwirtschaft und damit die
wichtigste Lebensgrundlage der Menschen zerstört. Viele Familien hätten
alle Reserven aufgebraucht und müssten von den Pflanzen und Fischen leben,
die sie gerade finden und fangen könnten.
Dramatisch ist den Angaben nach auch die Situation der Jüngsten. Mehr als
eine Million Kinder leide unter einer akuten Mangelernährung, sagte der
Vertreter des UN-Kinderhilfswerks im Südsudan, Jeremy Hopkins. Über 250 000
Kinder seien stark unterernährt. „Wenn wir diesen Kindern nicht schnell
helfen, werden viele von ihnen sterben.“
Das bitterarme afrikanische Land ist erst 2011 unabhängig geworden. Nach
einem Machtkampf an der Staatsspitze brachen Ende 2013 Kämpfe aus,
Zehntausende Menschen wurden getötet. Mindestens 3,4 Millionen Einwohner
wurden nach UN-Angaben aus ihrem Zuhause vertrieben, 1,5 Millionen von
ihnen flohen ins Ausland. Es ist demnach die größte Flüchtlingskrise
Afrikas, nach Syrien und Afghanistan die drittgrößte weltweit.
Befriedungsversuche scheiterten.
20 Feb 2017
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Schwerpunkt Flucht
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