Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Jodie Foster protestiert gegen Trump: Die Anti-Prinzessin
> Foster habe sich nie wohlgefühlt, ihr Gesicht für Aktivismus herzugeben,
> sagt sie auf einer Demo. Doch nun sei es „Zeit, sich zu zeigen“.
Bild: Einstiger Hollywood-Kinderstar Jodie Foster
Aus ihr wurde nicht das, was man von ihr erwartete – in allen anderen
Branchen wäre dieser Satz das Eingeständnis eines Scheiterns. Bei einem
einstigen Hollywood-Kinderstar wie Jodie Foster dagegen drückt er ein
donnerndes Kompliment aus.
Als sie mit zwölf Jahren in Martin Scorseses „Taxi Driver“ eine
minderjährige Prostituierte spielte, lagen bereits 34 Auftritte in
TV-Serien (von „The Doris Day Show“ 1969 über „Bonanza“ bis zur „Par…
Family“) und Kinofilmen (darunter Scorseses „Alice lebt hier nicht mehr“)
hinter ihr. Der Übergang zu Erwachsenenrollen wird nicht gelingen, so die
Prognose damals. Jodie aber ging studieren, schloss in Yale
Literaturwissenschaft ab – und kehrte mit neuem Elan zur Schauspielerei
zurück.
Der große Erfolg blieb zunächst aus, bis „Angeklagt“ 1988 einen Preisregen
auslöste, der im Jahr darauf mit einem Oscar gekrönt wurde. Vier Jahre
später konnte Foster diesen Erfolg in Jonathan Demmes „Schweigen der
Lämmer“ noch übertreffen, Hauptdarstellerinnen-Oscar inbegriffen. Doch auch
von einer Karriere als Hollywoodstar mit „Bankability“ (Kassenträchtigkeit)
wich Foster wieder ab und steckte ihre Energie in Regieprojekte wie„Little
Man Tate“ (1991) und „Familienfest und andere Schwierigkeiten“ (1995), bis
sie 2002 in David Finchers „Panic Room“ ein Comeback feierte.
Das Enttäuschen von Erwartungen scheint die 54-Jährige zur Lebensmaxime
gemacht zu haben. Jahrzehntelang frustrierte Foster die „gay community“ mit
ihrem Nicht-Coming-out; und als sie das Thema 2013 bei den Golden Globes
endlich ansprach, tat sie das, ohne die Worte „gay“ oder „lesbian“ zu
benützen. Auch ihren Fans macht sie es immer wieder schwer, etwa mit
Sympathiebekundungen für Mel Gibson. Aber auch darin liegt etwas
Bewundernswertes: Sie scheint das Streben danach, dass man für sie
schwärmen müsse, lang aufgegeben zu haben.
Wenn Jodie Foster nun, wie vergangene Woche im Vorfeld der
Oscar-Verleihung, ihre Stimme gegen Präsident Donald Trump und seinen
„[1][Muslim Ban]“ erhebt, so ist das für sie keine Pose – sondern ein ra…
Moment der Entblößung, ein echtes und gewichtiges Engagement.
26 Feb 2017
## LINKS
[1] /Gerichtsentscheid-gegen-Trump/!5383109/
## AUTOREN
Barbara Schweizerhof
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Einwanderungspolitik
Oscarverleihung
Hollywood
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Donald Trump
Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
## ARTIKEL ZUM THEMA
Musiker Barry Manilow: Outing mit 73
Der Song „Mandy“ gehört zu den größten Erfolgen des US-Sängers. Nun
schreibt Barry Manilow auf Twitter, dass er schwul ist.
Bundestag befasst sich mit Trump-Dekret: Fragestunde zum US-Einreiseverbot
Wie viele mussten draußen bleiben? Das Dekret des US-Präsidenten betraf
auch Deutsche. Die Regierung soll nun prüfen, um wen genau es ging.
Der US-Präsident und seine Politik: Wer kann Trump jetzt noch stoppen?
Wie mächtig sind Trumps Dekrete? Kann das Parlament ihn aufhalten? Können
ihn Gerichte stoppen? Oder könnte man ihn tatsächlich absetzen?
Wirtschaftsexperte über US-Einreisestopp: „Viele haben Angst vor Trumps Rach…
Kritik am „Muslim-Ban“ kommt zwar von IT-Firmen und Banken, denen an
internationaler Venetzung gelegen ist. Doch viele halten sich lieber
zurück, sagt Dennis Snower.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.