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# taz.de -- Kolumne Press-Schlag: Rekorde fürs Museum
> Tore, Schiedsrichterentscheidungen, Strafraumszenen, Vorgänge auf den
> Rängen und dann: Siege. Der 21. Spieltag wird in die Geschichte eingehen.
Bild: Historisch: Maximilian Philipp ist der Schütze des historischen 1000. He…
Der 21. Spieltag der 54. Spielzeit der ersten Fußball-Bundesliga in
Deutschland wird in die Geschichtsbücher Eingang finden. Er war geprägt von
Strafraumszenen, Toren, Schiedsrichterentscheidungen, Vorgängen auf den
Rängen, Siegen, Unentschieden und Niederlagen. Es war ein Spieltag, wie es
ihn noch nie gab. Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer von Borussia
Dortmund, sprach von einer Zäsur. Und Manuel Neukirchner, der Direktor des
deutschen Fußballmuseums in Dortmund, einer, der es nun wahrlich wissen
muss, sagte, dass dieser Spieltag gezeigt habe, wie „sich Fußballgeschichte
permanent und spektakulär fortschreibt“.
Er spielte damit auf ein Ereignis an diesem Spieltag an, über das noch
lange zu reden sein wird. Denn an diesem Tag hat Karim Bellarabi das
50.000. Tor in der Geschichte der Bundesliga geschossen. Das Leverkusener
Trikot, das er dabei trug, soll nun im Fußballmuseum ausgestellt werden. Es
wäre schön, wenn man auf einer vielleicht daneben anzubringenden Schautafel
auch die Sätze, die der Schütze nach seinem Treffer gesprochen hat, für die
Nachwelt dokumentieren würde: „Ich freue mich erst mal über die drei
Punkte“, meinte Bellarabi und erwies sich mit diesen Worten als würdiger
Jubiläumsschütze.
Doch es war nicht das einzige historische Ereignis an diesem Spieltag.
Jeffrey Bruma war der erste Spieler, der im Angesicht einer leeren
Südtribüne im Dortmunder Versicherungspark ein Tor für Borussia geschossen
hat. Ob sein Trikot dereinst im Borusseum am Stadion ausgestellt wird, darf
indes bezweifelt werden. Es war ein Eigentor. Das Wolfsburger Trikot wäre
wohl ein Fremdstoff in der Schau.
Einen Platz im Museum hat in jedem Fall das Trikot des Freiburgers
Maximilian Philipp verdient. Er ist Schütze des historischen 1000.
Heimgegentors der Hamburger. Aber ist das Leibchen im HSV-Museum wirklich
gut aufgehoben? Ist nicht das SC-Freiburg-Museum der bessere Ort?
Letzteres, eine mit Duldung des Vereins betriebene Website, feiert auf der
Startseite, dass ein „Südbrunnen-Trikot“ aus der Saison 1980/81 aufgetaucht
ist. Dort müsste man in jeden Fall Interesse haben, genauso wie am Trikot
von Vicenzo Grifo. Der hat den gewiss historischen 500. Treffer der
laufenden Bundesligasaison erzielt.
Dass das Spiel des HSV gegen Freiburg (2:2) das Historischste war, das an
diesem Wochenende stattgefunden hat, dürfte ohnehin unbestritten sein. Denn
es ist noch ein Rekordtor gefallen. Der Österreicher Michael Gregoritsch
hat es für den HSV erzielt. Es war das 900. Bundesligator, das der SC
Freiburg kassiert hat. Vielleicht gibt es ja in Österreich ein Museum, das
sich für das sein Trikot interessiert.
Auch für das Trikot von Vedad Ibisevic sollte sich ein Platz in einer
Fußballausstellung finden. Er ist der erste Stürmer, der nach 657 torlosen
Minuten in der 21. Minute eines Spiels gegen den FC Bayern, einen Treffer
erzielt hat, dem ein fragwürdiger Freistoßpfiff vorausgegangen war. Geht’s
noch historischer?
19 Feb 2017
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Fußball
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Fußballfans
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