Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Banken vor dem Brexit: Verlagerung von Jobs möglich
> Mehrere Geldhäuser sorgen sich um ihre Geschäfte in London. Eine Option
> für sie ist, Arbeitsplätze aus Großbritannien abzuziehen.
Bild: Londons Bankenviertel Canary Wharf
Davos/London dpa | Die Großbanken UBS und HSBC haben angekündigt,
möglicherweise Tausende Jobs aus London an andere Standorte in der EU zu
verlagern. Sie wollen damit sicherstellen, dass sie ihre Finanzprodukte
auch nach einem Brexit im Binnenmarkt anbieten können. Etwa 20 Prozent des
Handelsgeschäfts werde vermutlich nach Paris verlagert, sagte HSBC-Chef
Stuart Gulliver dem [1][Nachrichtensender Bloomberg TV] am Mittwoch beim
Weltwirtschaftsforum in Davos.
Auch UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber kündigte an, etwa 1.000 Jobs
an andere Standorte zu verschieben, sollte Großbritannien keinen Zugang zum
Binnenmarkt erhalten. Noch gelte es abzuwarten, was bei einem Brexit-Deal
herauskomme, doch man müsse für alle Fälle planen. „Wir haben das
größtenteils bereits gemacht“, sagte Weber [2][der BBC].
Bei HSBC passiert der Umzug ebenfalls nicht über Nacht. Das britische
Geldhaus besitze in Frankreich die Geschäftsbank CCF und könne daher recht
langsam vorgehen, sagte Gulliver. Andere Wettbewerber, die keine Töchter
auf dem Kontinent hätten, müssten schneller agieren.
Die Briten hatten im Sommer für einen EU-Austritt gestimmt. Ihre
Premierministerin Theresa May sagte am Dienstag in einer Grundsatzrede zum
Brexit, Großbritannien werde aus dem EU-Binnenmarkt ausscheiden. May will
stattdessen einen umfassenden Freihandelsvertrag mit der EU schließen. Auch
der Zollunion in ihrer bisherigen Form will Großbritannien nicht mehr
angehören.
Banken brauchen für Dienstleistungen in der EU rechtlich selbstständige
Tochterbanken mit Sitz in einem EU-Staat. Derzeit können sie
grenzüberschreitend größtenteils frei agieren. Der geplante Brexit lässt
aber – je nach Deal – zweifeln, ob Banken ihre Geschäfte künftig
uneingeschränkt von der Insel aus weiterführen können.
Die Commerzbank hat ihr Investmentbanking in London schon stark gekürzt und
die US-Bank Citigroup will hunderte Arbeitsplätze nach Dublin verlagern.
Als beliebte London-Alternativen gelten außerdem Frankfurt und Paris.
HSBC-Chef Gulliver hatte bereits vor dem Brexit-Entscheid der Briten
geschätzt, dass rund 1.000 HSBC-Mitarbeiter aus London abgezogen werden
müssten.
19 Jan 2017
## LINKS
[1] https://www.bloomberg.com/live/us
[2] http://www.bbc.com/news
## TAGS
Schwerpunkt Brexit
Banken
Schwerpunkt Brexit
Großbritannien
Binnenmarkt
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Großbritannien
Schwerpunkt Brexit
Theresa May
Schwerpunkt Brexit
Schwerpunkt Brexit
Schwerpunkt Brexit
## ARTIKEL ZUM THEMA
Debatte Finanzcasino: Die Erben der Neoliberalen
Sie präsentieren sich als Partner – und Gewinner. Doch für Großbritannien
und die USA kann es wirtschaftlich nur bergab gehen.
Supreme Court zum Brexit: Nur mit dem Plazet des Parlaments
Schon der Antrag für den Brexit muss vom Parlament genehmigt werden. Das
ist eine Schlappe für die Regierung, aber kein Beinbruch.
Gerichtsentscheidung zum Brexit: Parlament muss zustimmen
Das britische Parlament muss für den Brexit stimmen, bevor die Regierung
mit dem Austritt beginnen kann. Das hat das oberste Gericht Großbritanniens
entschieden.
12-Punkte-Plan für den Brexit: Freiheit für Waren, nicht für Menschen
Großbritannien will raus aus dem Binnenmarkt und der Zollunion und dafür
ein Freihandelsabkommen. Was bedeutet das?
Kommentar Rede von Theresa May: Krawall-Brexit
Die Briten werden von ihrer Regierung nicht aufgeklärt, sondern auf
maximalen Nationalismus eingeschworen. Das kann nicht funktionieren.
Theresa May spricht über den Brexit: Lasst uns Freunde bleiben
Die britische Premierministerin will einen klaren Bruch mit der
Europäischen Union. Zugleich will sie aber „bester Freund und Nachbar“ der
EU-Staaten bleiben.
Brexit-Pläne der britischen Regierung: May will „sauberen“ Schnitt
Medien spekulieren, dass Premierministerin Theresa May am Dienstag Pläne
für einen harten Brexit ankündigen wird. Das Land könnte sein
Wirtschaftsmodell ändern.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.