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# taz.de -- Vor der libyschen Küste: Flüchtlingsboot gekentert
> Die italienische Küstenwache berichtet, dass vier Überlebende und acht
> Leichen geborgen wurden. Es ist bereits der zweite Einsatz innerhalb
> weniger Tage.
Bild: Menschen auf einem Schlauchboot im Mittelmeer warten auf Rettung (Archivb…
Rom/Madrid afp | Vor der libyschen Küste ist erneut ein Boot mit mehr als
hundert Flüchtlingen gekentert. Nach Angaben der italienischen Küstenwache
wurden bis zum späten Samstagnachmittag vier Überlebende und acht Leichen
aus dem Mittelmeer geborgen. Überlebende hätten berichtet, dass sich
insgesamt 107 Menschen an Bord befunden hätten, sagte eine Sprecher der
Küstenwache der Nachrichtenagentur AFP.
Nach seinen Angaben wurde die Suche nach den Vermissten auch nach Einbruch
der Dunkelheit und trotz schlechter Wetterbedingungen fortgesetzt. An ihr
seien neben einem Schiff und einem Flugzeug der EU-Grenzschutzagentur
Frontex zwei Handelsschiffe sowie ein italienischer Hubschrauber beteiligt.
Erst am Freitag waren bei mehreren Einsätzen unter Leitung der
italienischen Küstenwache 550 in Seenot geratene Flüchtlinge aus dem
Mittelmeer gerettet worden. Von einem Flüchtlingsboot wurden zudem zwei
Leichen geborgen.
Die Zahl der Bootsflüchtlinge, die von der nordafrikanischen Küste nach
Italien kamen, hatte im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht.
Nach Angaben des italienischen Innenministeriums wurden 2016 mehr als
180.000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht.
Unterdessen wurden an mehreren Stränden der spanischen Südküste seit
Freitagabend die Leichen von sechs weiteren Flüchtlingen entdeckt. Laut
einem Sprecher des spanischen Seerettung stammten die Opfer vermutlich aus
Ländern südlich der Sahara. Rettungsschiffe entdeckten zudem ein von zwei
seit Freitag vermissten Booten mit Flüchtlingen, die von Marokko aus in
Richtung Spanien aufgebrochen waren. An Bord waren laut dem Sprecher fünf
Männern und drei Frauen, von denen eine offensichtlich an Überhitzung
gestorben war.
15 Jan 2017
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