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# taz.de -- 33C3 – CCC-Kongress in Hamburg: Technik für Menschenrechte
> Verbrechen in Syrien und Flüchtlinge im Mittelmeer: Auf dem Kongress
> werden Projekte vorgestellt, die beim Schutz der Menschenrechte helfen
> sollen.
Bild: Sea-Watch-Sprecher Ruben Neugebauer bei einer Presskonferenz im Oktober 2…
Hamburg taz | Bomben auf eine Moschee, der Einsatz von verbotenen
Streuwaffen oder sogar Giftgas: Aus dem syrischen Bürgerkrieg gibt es
zahlreiche Berichte von Kriegsverbrechen. Doch sind sie auch beweisbar? Ein
kleines Team von Menschenrechtsaktivisten versucht die Belege, die im Netz
verstreut sind zu sammeln und zu verifizieren. Heraus gekommen ist dabei
das [1][„Syrian Archive“], eine Online-Datenbank, die inzwischen mehr als
2.000 Ereignisse aus dem Krieg dokumentiert hat und die auf dem
CCC-Kongress in Hamburg vorgestellt wurde.
Es gebe mehr Stunden Videoaufzeichnungen über den syrischen Bürgerkrieg als
es überhaupt Stunden des Konfliktes gibt, [2][leitet Hadi Al-Khatib seinen
Vortrag ein]. Versteckt in den Videos seien Hunderte unerzählte
Geschichten, Menschenrechtsverletzungen und Beweise für mögliche
Kriegsverbrechen. Doch die Videos gingen oft wieder verloren, seien nicht
verifiziert und nicht durchsuchbar – all das soll die Datenbank verändern.
Aus über 200 glaubwürdigen Quellen würden die Videos gesammelt und
anschließend mit Hilfe von Journalist_innen und Aktivist_innen in Syrien
überprüft.
Hunderte Videos gäbe es inzwischen zum Einsatz von Chemiewaffen in Syrien.
„Chemiewaffen sind bereits seit Beginn des Konflikts in Syrien eingesetzt
worden“, so Al-Khatib. „Und sie werden noch immer eingesetzt, obwohl die
Organisation für das Verbot chemischer Waffen angeblich 2015 alle
Chemiewaffen in Syrien zerstörte.“ Nahaufnahmen von Behältern aus Syrien
ließen auf die Waffen selbst und ihre Hersteller schließen. Auf ähnliche
Weise habe die Gruppe auch belegen können, dass die russische Luftwaffe im
Krieg Streuwaffen eingesetzt habe. Ziel der Sammlung sei unter anderem, die
Menschenrechtsverletzungen für Wissenschaftler und mögliche internationale
Ermittlungen festzuhalten.
Mit den Folgen des Krieges sind die Seenotretter_innen von Sea Watch im
Mittelmeer konfrontiert. 2106 war das tödlichste Jahr an Europas
Außengrenzen, [3][referiert Ruben Neugebauer von der Organisation]. Mehr
als 5.000 Menschen starben bei der Reise nach Europa. Die Besucher der
Kongresses könnten nun ganz konkret auch mit ihren Fähigkeiten mithelfen,
Menschenleben zu retten. „Wir können diese Toten nicht auf null runter
kriegen, aber wir können einiges tun, um zu verhindern, dass es wieder so
viele werden.“ Die Antwort sei Luftaufklärung, doch der [4][Versuch mit
einem eigenen Flugzeug das Meer abzusuchen] sei gescheitert, weil Sea Watch
wichtige Überflugsrechte verweigert wurden.
Die neue Alternative heißt: Eine eigene Drohne, die von einem Schiff
starten kann und über internationalen Gewässern fliegt, wo keine
Überflugsrechte nötig sind. Die Drohne soll weit fliegen können,
hochauflösende Fotos machen, sie möglichst noch im Flug auswerten und
interessante Aufnahmen an das Schiff zurückschicken können – und das alles
mit Technik, die möglichst billig und serienmäßig produziert sei.
In Videos zeigt das Team einen Prototypen, der bereits fliegen kann – aber
Steuerung, die Landung auf einem wackelnden Schiff, die Fotografie und
Datenübertragung seien noch ein Problem. Nun hoffen sie auf Hilfe der
„Nerds“ auf dem Kongress, denn schon im März solle die Drohne starten: „…
geht um Menschenleben.“
29 Dec 2016
## LINKS
[1] https://syrianarchive.org/
[2] https://www.youtube.com/watch?v=qiaQHsVdBeg
[3] https://www.youtube.com/watch?v=FZwy-o8xnVw
[4] /Polit-Aktivist-Ruben-Neugebauer/!5321886/
## AUTOREN
Lalon Sander
## TAGS
Flüchtlinge
Schwerpunkt Syrien
Kriegsverbrechen
Sea-Watch
CCC-Kongress
CCC-Kongress
Hacker
künstliche Intelligenz
Schwerpunkt Überwachung
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