# taz.de -- Friedensprozess in Kolumbien: Parlament stimmt für Farc-Amnestie | |
> Die Amnestie für die Kämpfer ist ein erster Schritt auf dem Weg zur | |
> Umsetzung des Friedensabkommens. Fast 6.000 Guerilleros sollen nun ihre | |
> Waffen niederlegen. | |
Bild: Farc-Kämpfer auf dem Weg zu einer Weihnachtsfeier | |
BOGOTÁ afp | Das kolumbianische Parlament hat ein Amnestiegesetz für die | |
Farc-Rebellen verabschiedet und damit den ersten Teil des Friedensabkommens | |
mit der Guerilla-Organisation umgesetzt. Der „erste Schritt für die | |
Konsolidierung des Friedens“ sei geschafft, schrieb Präsident Juan Manuel | |
Santos am Mittwoch im Internetdienst Twitter. Das Votum des kolumbianischen | |
Kongresses bezeichnete er als „historisch“. | |
Das Gesetz wurde im 102 Sitze zählenden Senat mit 69 Ja-Stimmen angenommen. | |
Zuvor war es im 166 Mandate zählenden Abgeordnetenhaus mit 121 Ja-Stimmen | |
angenommen worden. Gegenstimmen gab es nicht, jedoch zahlreiche | |
Enthaltungen. Der Gesetzestext sieht eine Amnestie oder Begnadigung der | |
Guerilla-Kämpfer der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) vor. | |
Diese ist Teil des im November vereinbarten Friedensabkommens zwischen den | |
Rebellen und der Regierung. | |
Fortan würden rund „5.700 Guerilla-Kämpfer damit beginnen, die Berge zu | |
verlassen und ihre Waffen abzulegen“, erklärte Senatspräsident Mauricio | |
Lizcano vor dem Hintergrund des Amnestiegesetzes. Ausgenommen sind Kämpfer, | |
denen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Massaker oder Vergewaltigungen | |
vorgeworfen werden – diese müssen sich dem Friedensvertrag zufolge vor | |
Sondergerichten verantworten. | |
Mit dem Friedensabkommen soll der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt | |
zwischen der Armee und der Farc, anderen linken Guerillagruppen und rechten | |
Paramilitärs beigelegt werden. Dabei waren mehr als 260.000 Menschen | |
getötet worden. Santos war für seine Bemühungen um die Beendigung des | |
Konflikts kürzlich der Friedensnobelpreis verliehen worden. | |
29 Dec 2016 | |
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