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# taz.de -- Wirtschaftsbündnis Mercosur: Venezuela ausgeschlossen
> Die linke Regierung in Caracas nimmt Regelungen des lateinamerikanischen
> Bündnisses zu langsam an. Die gesetzte Frist ist nun verstrichen.
Bild: Pause für die regionale Kooperation
Buenos Aires dpa | Das südamerikanische Wirtschaftsbündnis Mercosur hat
Venezuela ausgeschlossen. Die Gründungsmitglieder Argentinien, Brasilien,
Paraguay und Uruguay beschlossen am Freitag, das Land mit den größten
Ölreserven der Welt dürfe vorerst nicht mehr dem Bündnis angehören.
Venezuela habe vier Jahre nach Eintritt in den Mercosur 228 der 1159
Bündnis-Regelungen noch nicht angenommen, erklärte Uruguays
stellvertretender Außenminister José Luis Cancela nach Angaben der Zeitung
El Observador.
Unter anderem habe die Regierung in Caracas weder das
Menschenrechts-Protokoll des Mercosur angenommen noch die Freihandelszone
mit einem gemeinsamen Außenzoll eingeführt, sagte Cancela.
Der Mercosur will nach dem Vorbild der Europäischen Union mit Zoll- und
Reiseerleichterungen den gemeinsamen Austausch und Handel stärken.
Venezuelas Außenministerin Delcy Rodríguez nannte den Rauswurf einen
„Staatsstreich“. Während Uruguay mäßigend einzuwirken versuchte, sind die
konservativen Regierungen der anderen Länder klar auf Konfrontationskurs.
[1][Im September hatte man dem vom sozialistischen Präsidenten Nicolás
Maduro regierten Land eine Frist bis zum 1. Dezember gegeben], um die
Erfordernisse der Mitgliedschaft zu erfüllen. Zudem durfte das Land nicht
die Präsidentschaft ausüben – seit Juli hat Venezuela eigentlich den
Vorsitz. Venezuela ist seit 2012 Mercosur-Vollmitglied.
Der 1991 gegründete Mercado Común del Sur (zu deutsch: Gemeinsamer Markt
des Südens) will vor allem den Handel untereinander stärken. Die EU ist für
den Mercosur mit Ausfuhren in Höhe von rund 110 Milliarden Euro im Jahr der
wichtigste Handelspartner. Seit Jahren wird über ein Freihandelsabkommen
mit Brüssel verhandelt, Venezuela erwies sich hierbei als ein Bremser.
Durch das vorläufige Scheitern des TTIP-Abkommens zwischen EU und USA
hoffen beide Seiten auf neuen Schwung in den Verhandlungen für ein
EU-Mercosur-Abkommen.
3 Dec 2016
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