| # taz.de -- Über 528.000 Tote durch Wetterextreme: Ärmere Staaten besonders b… | |
| > Laut dem neuen globalen Klima-Risiko-Index forderten extreme | |
| > Wetterereignisse nicht nur erschreckend viele Tote. Auch die Sachschäden | |
| > sind immens. | |
| Bild: Port au Prince, Haiti, nach dem Hurrikan Sandy im Herbst 2012 | |
| Bonn/Marrakesch afp | Es ist eine verheerende Bilanz: In den vergangenen 19 | |
| Jahren haben extreme Wetterereignisse wie Stürme, Hitzewellen und | |
| Überschwemmungen weltweit mehr als 528.000 Menschen getötet und Sachschäden | |
| in Höhe von 2,78 Billionen Euro angerichtet. So steht es im neuen globalen | |
| Klima-Risiko-Index (KRI), den die Umwelt- und Entwicklungsorganisation | |
| Germanwatch am Dienstag zugleich in Bonn und Marrakesch veröffentlichte. | |
| Der Index nimmt die Jahre zwischen 1996 und 2015 in den Blick. In diesem | |
| Zeitraum gab es demnach weltweit fast 11.000 extreme Wetterereignisse. Am | |
| stärksten betroffen waren Honduras, Haiti und Myanmar. Deren Spitzenplatz | |
| ist auf die drei tropischen Wirbelstürme „Mitch“, „Nargis“ und „Sand… | |
| zurückzuführen, die 1998, 2008 und 2012 gewütet hatten und die von | |
| Germanwatch als „Ausnahmekatastrophen“ eingestuft werden. | |
| Bei einer Einzelbetrachtung des vergangenen Jahres waren Mosambik und | |
| Malawi in Afrika sowie der karibische Inselstaat Dominica die laut KRI am | |
| stärksten betroffenen Länder. Mosambik und Malawi waren zum Jahreswechsel | |
| 2014/15 während des Monsuns verheerenden Regenfällen ausgesetzt, Dominica | |
| wurde im August 2015 von Tropensturm „Erika“ verwüstet. | |
| Germanwatch zufolge entstanden auf der Insel dabei Schäden, die sich auf | |
| mehr als 75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts beliefen. Hätte ein | |
| vergleichbare Katastrophe 2015 Deutschland heimgesucht, entspräche das | |
| einem Schaden von rund 2,25 Billionen Euro. | |
| Gestützt auf Daten des weltweit tätigen Rückversicherungskonzerns Munich Re | |
| errechnet Germanwatch mit dem KRI regelmäßig, wie stark Länder von | |
| Wetterextremen wie Stürmen, Hitzewellen und Überflutungen betroffen sind. | |
| Maßgeblich sind dabei die Todesopfer sowie direkte wirtschaftliche | |
| Verluste, die in Beziehung zur Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft | |
| gesetzt werden. Die Organisation veröffentlichte den Index bereits zum | |
| zwölften Mal. | |
| ## Folgen des Klimawandels regional unterschiedlich | |
| Germanwatch betonte, dass der Index keine Aussage über den Einfluss des | |
| Klimawandels auf die Ergebnisse zulasse. Er sei aber eine Mahnung, betonte | |
| die renommierte Organisation mit Blick auf die derzeit im marokkanischen | |
| Marrakesch tagende UN-Klimakonferenz. Er könne als „Warnsignal“ verstanden | |
| werden, sich durch Anpassung und mehr Katastrophenvorsorge besser | |
| klimawandelbedingte Wetterextreme vorzubereiten. | |
| Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel vielerorts zu stärkeren | |
| Wetterextremen führen wird. So kann warme Luft etwa mehr Wasser aufnehmen, | |
| was Niederschläge verstärkt. Die Folgen werden aber regional | |
| unterschiedlich sein. | |
| Laut KRI waren 2015 Regen, Überflutungen und Erdrutsche die Hauptursachen | |
| für Schäden. „Das starke Auftreten extremer Regenfälle entspricht | |
| wissenschaftlichen Erwartungen verstärkter Wasserkreisläufe durch die | |
| Klimaerwärmung“, erklärte Germanwatch dazu. | |
| Die Organisation wies darüber hinaus darauf hin, dass vor allem ärmere | |
| Staaten von Wetterextremen betroffen sind. Neun der zehn zwischen 1996 und | |
| 2015 am heftigsten betroffenen Länder seien Entwicklungsländer mit | |
| niedrigem Pro-Kopf-Einkommen. Bei der UN-Konferenz in Marrakesch soll auch | |
| darüber beraten werden, wie besonders verwundbare arme Länder bei der | |
| Bewältigung der Folgen des Klimawandels unterstützt werden können. | |
| 8 Nov 2016 | |
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