# taz.de -- Wer wird Bundespräsidenten-Kandidat?: Koalition sucht am Freitag w… | |
> Noch immer kommen SPD und Union in dieser Frage auf keinen gemeinsamen | |
> Nenner. Die Sozialdemokraten favorisieren weiter Steinmeier. | |
Bild: Unglückliche Suchende. Die/der KonsenskandidatIn muss wohl erst noch vom… | |
Berlin taz/dpa | Am Sonntag war noch miteinander gesprochen worden – am | |
Montag dann wieder eher übereinander. Bei der Suche nach eineR geeigneten | |
KandidatIn für das Amt des scheidenden Bundespräsidenten senden die | |
Parteien unterschiedliche Botschaften. | |
Am Sonntagnachmittag war ein Treffen der Großkoalitionäre im | |
Bundeskanzleramt ergebnislos verlaufen. Nach anderthalb Stunden war | |
SPD-Chef Sigmar Gabriel davongefahren, drinnen blieben Regierungschefin | |
Angela Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer zurück. | |
Als ausgemacht gilt, dass die drei sich an diesem Freitag erneut | |
zusammensetzen wollen. Bei einer Pressekonferenz am Montag im | |
Konrad-Adenauer-Haus sagte CDU-Generalsekretär Peter Tauber, Angela Merkel | |
führe „zahlreiche Gespräche“. Ziel sei es, dass Union und SPD sich auf | |
einen gemeinsamen Kandidaten (oder auf eine Kandidatin) einigen. Tauber | |
schloss keine Variante aus – auch nicht die, dass die Union den Vorschlag | |
von SPD-Chef Sigmar Gabriel unterstützt, Außenminister Frank-Walter | |
Steinmeier zum gemeinsamen Kandidaten zu benennen. | |
Von SPD-Seite meldete sich Fraktionschef Thomas Oppermann zu Wort. Er warb | |
um Unterstützung für seinen Parteikollegen Steinmeier. Der Außenminister | |
sei eine Person, die nicht nur hohes Ansehen in der Bevölkerung genieße, | |
sondern auch bei vielen Anhängern der Union. „Deshalb sollte die Union doch | |
noch einmal überdenken, ob sie da nicht über ihren parteipolitischen | |
Schatten springt und einer solchen Kandidatur ihre Zustimmung gibt.“ | |
## „Breite Aufstellung“ gewünscht | |
Neben Steinmeier werden seit Wochen immer wieder Bundestagspräsident | |
Norbert Lammert (CDU), Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), | |
der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, sowie | |
weitere Namen genannt. | |
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, auch als Bundespräsident im | |
Gespräch, sagte dem Sender n-tv zur Gauck-Nachfolge: „Es sollte eine | |
Persönlichkeit sein, die ganz breit getragen wird – Steinmeier ist | |
selbstverständlich geeignet.“ Laut Bouffier gehe es aber nicht um Eignung | |
oder nicht, sondern darum, eine „breite Aufstellung“ zu haben. | |
Der nächste Bundespräsident wird am 12. Februar 2017 von der | |
Bundesversammlung gewählt. Unter den 1.260 Wahlmännern und -frauen haben | |
die Unionsparteien zwar deutlich mehr Stimmen als SPD und Grüne zusammen, | |
aber keine absolute Mehrheit. Dafür fehlen CDU und CSU knapp 90 Stimmen. | |
8 Nov 2016 | |
## AUTOREN | |
Anja Maier | |
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