# taz.de -- Afrika und der Strafgerichtshof: Klares Bekenntnis zum Weltgericht | |
> Nigeria bleibt im Strafgerichtshof und stellt sich gegen den Rivalen | |
> Südafrika. Der kritisiert, das Gericht urteile einseitig gegen Afrika. | |
Bild: Der Sitz des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag | |
Berlin taz Nach dem Austritt einer Reihe afrikanischer Staaten aus dem | |
Rom-Statut des Internationalen Strafgerichtshofs hat sich die Regierung des | |
bevölkerungsreichsten Landes in Afrika mit deutlichen Worten hinter das | |
Weltgericht gestellt. | |
„Das Streben nach einem globalen System auf der Basis des Rechts, wo | |
Verantwortung und soziale Gerechtigkeit die Grundlage des dauerhaften | |
Friedens bilden, sollte ein prioritäres Ziel für die internationale | |
Gemeinschaft sein“, sagte Nigerias UN-Botschafter am Montag vor der | |
UN-Vollversammlung in New York. | |
„Meine Delegation möchte Nigerias anhaltende Verpflichtung zur | |
Unterstützung und Kooperation mit dem Gericht bekräftigen. Nigeria glaubt, | |
dass Straflosigkeit entschlossen entgegengetreten werden muss, egal wo auf | |
der Welt.“ | |
Das war eine deutliche Abgrenzung Nigerias von dem großen Rivalen in | |
Afrika, Südafrika, das jüngst ebenso wie Burundi und Gambia seinen Austritt | |
aus dem Rom-Statut verkündet hat. Viele afrikanische Regierungen halten den | |
Strafgerichtshof für ein einseitig gegen Afrika gerichtetes Gericht. | |
Die UN-Vollversammlung beschäftigte sich damit anlässlich der Vorstellung | |
des Jahresberichts des Strafgerichtshofs im Vorfeld der jährlichen | |
Versammlung seiner Vertragsstaaten. Diese findet in zwei Wochen in Den Haag | |
statt. | |
Noch nie sei der Gerichtshof so aktiv gewesen wie im vergangenen Jahr, | |
erklärte Gerichtspräsident Silvia Fernandez de Gurmendi. „Die Hilfe und die | |
Kooperation der Staaten bleibt der Schlüssel für die Fähigkeit des | |
Gerichts, sein Mandat zu erfüllen.“ | |
1 Nov 2016 | |
## AUTOREN | |
Dominic Johnson | |
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