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# taz.de -- Asylverfahren abgelehnter Flüchtlinge: Steigerung um 150 Prozent
> Immer häufiger wehren sich Flüchtlinge gegen Ablehnung, indem sie vor
> Gericht ziehen. Meistens geht es um Menschen aus Syrien, Moldau und
> Afghanistan.
Bild: Viele Flüchtlinge klagen, weil sie nicht bleiben dürfen (Symbolbild)
Berlin dpa | Am Berliner Verwaltungsgericht schnellt die Zahl der
Asylverfahren in die Höhe. Es gebe eine Steigerung um 151 Prozent gegenüber
dem Vorjahreszeitraum, teilte das Gericht am Dienstag mit. Bis zum 30.
September gingen in diesem Jahr demnach 5.081 Asylverfahren ein.
Dadurch habe sich in wenigen Monaten die Zahl unerledigter Fälle auf knapp
11.300 erhöht und sei damit um fast 37 Prozent gestiegen, so Sprecher
Stephan Groscurth. Die durchschnittliche Verfahrensdauer von rund neun
Monaten werde das Gericht trotz angekündigter Verstärkung nicht halten
können.
Die Fälle häufen sich laut Gericht seit Juni. Das Bundesamt für Migration
und Flüchtlinge entscheide verstärkt über Asylbegehren, wurde als ein Grund
angegeben. Gegen ihre Ablehnung wende sich nun eine Vielzahl von Bewerbern
an das Verwaltungsgericht. Die meisten Asylverfahren entfielen auf die
Herkunftsländer Syrien, Moldau und Afghanistan. Ein Ende der Entwicklung
sei wegen der hohen Zahl unerledigter Anträge beim Bundesamt nicht
abzusehen.
Der scheidende Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) betonte in einer
Mitteilung, er habe das Problem im noch amtierenden Senat aus SPD und CDU
schon vor Wochen angesprochen. Zunächst sollen sieben zusätzliche
Richterstellen eingerichtet werden. Sie würden nach und nach besetzt. Im
Doppelhaushalt 2016/2017 seien wegen der erwarteten Zunahme bei
Asylverfahren drei zusätzliche Richterstellen bewilligt worden, so
Heilmann. Das Verwaltungsgericht müsse entlastet werden.
Der CDU-Politiker machte für die Engpässe auch in den Geschäftsstellen der
Gerichte die Sparpolitik des früheren rot-roten Senats verantwortlich. Die
Folgen könnten nur langfristig behoben werden, so Heilmann.
11 Oct 2016
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