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# taz.de -- Nach Hurrikan „Matthew“ in Haiti: Angst vor Cholera-Epidemie
> Knapp eine Woche nach dem Hurrikan ist immer noch keine endgültige Zahl
> der Todesopfern bekannt. Mittlerweile gab es auch erste Cholera-Tote.
Bild: Behandlung gegen Cholera in Haiti
Port-Salut AFP | Knapp eine Woche nach dem mörderischen Durchzug von
Hurrikan „Matthew“ wächst in Haiti die Angst vor einer erneuten
Cholera-Epidemie. Das einzige Krankenhaus in der zerstörten Küstenstadt
Port-Salut im Süden des Karibikstaats meldete am Sonntag seinen ersten
Cholera-Toten. Acht weitere Patienten habe das Krankenhaus allein in den
vergangenen Tagen aufgenommen, berichtete sein Direktor Stevenson
Desravines. Auch in anderen Gebieten im Süden Haitis gab es erste
Cholera-Tote.
„Matthew“ hatte am vergangenen Dienstag die südliche Hälfte des bitterarm…
Landes verwüstet, erst nach und nach wird das ganze Ausmaß der Zerstörung
deutlich. Bis heute ist unklar, wieviele Menschen der Hurrikan bei seinem
Durchzug in den Tod riss. Die vorläufige Zahl des Zivilschutzes von 336
Toten dürfte sich in den kommenden Tagen deutlich erhöhen.
Haiti hat sich bis heute noch nicht von dem verheerenden Erdbeben im Januar
2010 erholt, bei dem rund 250.000 Menschen starben. Neun Monate später
brach in dem Land die Cholera aus, offenbar wurde die Seuche von
nepalesischen UN-Blauhelmsoldaten eingeschleppt. Hunderttausende erkrankten
seitdem, Tausende starben.
Auch internationale Hilfsorganisationen warnten vor einer neuen Epidemie.
„Überschwemmte Gebiete, schlammige Pfützen sowie die Leichen von Menschen
und Tieren sind perfekte Brutstätten für den Erreger“, sagte der
Haiti-Vertreter des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Marc Vincent. „Jeder Tag
ohne Abhilfe erhöht das Cholera-Risiko“.
Nach Unicef-Angaben litt Haiti schon vorher unter schlechten
Hygienebedingungen und einem Mangel an sauberem Wasser. Die Verwüstungen
durch den Sturm hätten die Lage drastisch verschlimmert. Der Leiter des
Krankenhauses von Port Salut, Desravines, klagte, auch nach Tagen müsse er
sich weiter ohne Hilfe aus dem Ausland behelfen. „Wir brauchen dringend
mehr Personal und Ausrüstung – vor allem Medikamente, Reinigungs- und
Hygienemittel“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
10 Oct 2016
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