| # taz.de -- Hurrikan „Matthew“ über Haiti: Zahl der Opfer steigt | |
| > Mehr als 280 Menschen sind auf Haiti durch den Hurrikan getötet worden, | |
| > ganze Landstriche wurden verwüstet. Nun stellen sich die USA auf den | |
| > Sturm ein. | |
| Bild: Zwei Männer tragen einen Sarg | |
| Miami/Port-au-Prince dpa | Die Südostküste der USA bangt vor Hurrikan | |
| „Matthew“. Wetterbehörden warnten vor einer Bedrohung und Schäden lange | |
| nicht gesehenen Ausmaßes. Der Gouverneur des Bundesstaats Florida, Rick | |
| Scott, sprach vor einem sich nähernden „Monster“. Zuvor hatte „Matthew�… | |
| der Karibik getobt und Haiti verwüstet. Allein in dem am stärksten | |
| betroffenen Department Sud seien mindestens 283 Menschen getötet worden, | |
| berichtete der Sender Radio Television Caraibes in Berufung auf behördliche | |
| Zählungen am Donnerstag. | |
| „Der gesamte Westen der südlichen Halbinsel ist schwer getroffen worden“, | |
| sagte Holly Frew von der Hilfsorganisation Care im US-Fernsehsender CNN. | |
| Sie rechne damit, dass die Opferzahl weiter steigen werde. | |
| „Matthew“ hatte am Donnerstag wieder an Stärke gewonnen und steuerte | |
| Florida mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Stundenkilometern an. Nach | |
| Vorhersagen der Meteorologen in Miami sollte er am Abend als Hurrikan der | |
| zweitstärksten Kategorie auf einen Kurs nordwärts entlang der Küste | |
| einschwenken – in unmittelbarer Landnähe oder möglicherweise auch mit einem | |
| Landfall nach Mitternacht zwischen Fort Pierce und Melbourne. Auch die | |
| sogenannte Space Coast mit dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral galt als | |
| besonders gefährdet. | |
| Das Hurrikan-Zentrum in Miami warnte allerdings: Auch wenn das Auge des | |
| Sturms auf seinem Zug nordwärts ganz über Wasser bleiben sollte, sei wegen | |
| der Küstennähe mit möglicherweise katastrophalen Folgen zu rechnen. „Dieser | |
| Sturm wird euch töten“, warnte Floridas Gouverneur Rick Scott und rief die | |
| Bevölkerung dazu auf, sich umgehend in Sicherheit zu bringen: „Es geht um | |
| Leben und Tod.“ | |
| ## Lebensbedrohliche Wetterbedingungen | |
| Der US-Wetterdienst warnte, die Verwüstungen des Sturms könnten einige | |
| Gegenden Zentral-Floridas „für Wochen oder Monate unbewohnbar“ machen. Die | |
| Behörde sprach von lebensbedrohlichen Wetterbedingungen in den nächsten | |
| Stunden. Hurrikan „Matthew“ sei anders als alle Stürme in den vergangenen | |
| Jahrzehnten. Laut CNN hatte die Behörde in dieser Intensität zuletzt vor | |
| Hurrikan „Katrina“ 2005 gewarnt. | |
| Der Wirbelsturm der Kategorie 4 hatte Haiti am Dienstag mit | |
| Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde getroffen. | |
| Häuser wurden zerstört, Bäume knickten um, und Straßen wurden überschwemmt. | |
| Die besonders stark betroffenen Regionen Sud und Grand'Anse im Südwesten | |
| wurden vom Rest des Landes abgeschnitten. | |
| Die Hauptstadt der Region Grand'Anse, Jérémie, sei zu weiten Teilen | |
| zerstört, sagte der Länderdirektor der Hilfsorganisation Care, Jean-Michel | |
| Vigreux. Alle Telefonverbindungen und die Stromversorgung seien | |
| zusammengebrochen. „80 Prozent der Häuser liegen in Trümmern. Die einzige | |
| Verbindungsstraße ist unpassierbar, und den Menschen gehen langsam Nahrung | |
| und Geld aus.“ | |
| Die UN-Blauhelmmission Minustah veröffentlichte Fotos aus Jérémie, die | |
| Straßen voller Schlamm und Schutt sowie eingestürzte Mauern zeigen. Nach | |
| Angaben der Vereinten Nationen waren 1,5 Millionen Menschen in Haiti von | |
| dem Hurrikan betroffen, 350 000 benötigten Soforthilfe. „Unsere größte | |
| Sorge ist derzeit, dass wir vermehrt von Cholerafällen in den | |
| Überflutungsgebieten hören“, sagte Care-Länderdirektor Vigreux. Die | |
| Katastrophenregion brauche möglichst schnell einen Zugang zu sauberen | |
| Trinkwasser und medizinische Versorgung. „Im Moment müssen sie in | |
| Krankenhäusern ohne Strom versorgt werden.“ | |
| ## Notstand für Bundesstaaten verhängt | |
| Die USA stellten sich auf das Schlimmste ein. Das Hurrikan-Zentrum sprach | |
| von einem „extrem gefährlichen Sturm“. US-Präsident Barack Obama verhäng… | |
| den Notstand für Florida, South Carolina und Georgia. Damit können leichter | |
| Mittel aus Washington in die betroffenen Bundesstaaten fließen. Rund 4500 | |
| Nationalgardisten zur Hilfe in besonders hart getroffenen Gebieten standen | |
| bereit. | |
| Allein in dem Sonnenscheinstaat waren 1,5 Millionen Menschen aufgefordert, | |
| sich in Sicherheit zu bringen, und weitere Hunderttausende in Georgia und | |
| South Carolina – die größte Zwangsevakuierung seit dem schweren Sturm | |
| „Sandy“ im US-Osten im Jahr 2012. Insgesamt wurde für ein Gebiet mit elf | |
| Millionen Menschen eine Hurrikan-Warnung ausgegeben. Georgias Gouverneur | |
| Nathan Deal ordnete für sechs Bezirke an der Küste Evakuierungen an. | |
| „Bringt euch in Sicherheit, dies ist eure letzte Chance. Bleibt weg von den | |
| Stränden“, appellierte Gouverneur Scott an die Küstenbewohner. Erwartet | |
| würden schwerste Sturmfluten, Überschwemmungen, Zerstörungen, heftiger | |
| Regen und Stromausfälle für Hunderttausende Haushalte. | |
| 7 Oct 2016 | |
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