Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nach Tweet mit Nazi-Begriff: Kauder will Kudla nicht ausschließen
> Die Spitze der Unions-Fraktion kritisiert zwar Kudlas
> „Umvolkungs“-Aussage scharf – will der Abgeordneten aber noch eine Chan…
> geben.
Bild: Volker Kauder will nichts überstürzen, nicht einmal, wenn es um Nazi-Sp…
Berlin rtr | Unionsfraktionschef Volker Kauder sieht derzeit keinen Grund,
die sächsische CDU-Abgeordnete Bettina Kudla aus der Bundestagsfraktion
auszuschließen. Kudla wird wegen der Verwendung eines Nazibegriffs
kritisiert. In einer Twitter-Botschaft im Zusammenhang mit der
Flüchtlingskrise hatte sie von einer „Umvolkung Deutschlands“ gesprochen,
die bereits begonnen habe. „Die Wortwahl von Frau Kudla ist völlig
inakzeptabel“, sagte Kauder „Spiegel online“ am Dienstag. „Wir sollten
jetzt aber nichts überstürzen.“
Kauder verwies darauf, dass Kudla den betreffenden Tweet mittlerweile
gelöscht habe. „Das ist ein wichtiges Zeichen, dass sie die Kritik, die
sich an der Aussage entzündet hat, annimmt“, sagte der CDU-Politiker. Auch
der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Michael Grosse-Brömer, hatte zuvor betont: „Das Löschen des Tweets ist eine
richtige Entscheidung.“ Er kündigte ein Gespräch mit der in Bayern
geborenen Abgeordneten aus Leipzig an. Kudla hatte bereits am Montag ein
Gespräch mit dem sächsischen Landesgruppenchef Michael Kretschmer (CDU).
Grosse-Brömer, CDU-Generalsekretär Peter Tauber und einige sächsische
Abgeordnete hatten Kudla für ihre Wortwahl scharf kritisiert.
CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt sagte am Dienstag, sie sei „sehr,
sehr befremdet über diese Ausdrucksweise“. Weder Grosse-Brömer noch
Hasselfeldt wollten sich über mögliche Konsequenzen äußern, die auch einen
Ausschluss aus der Fraktion beinhalten können. Kudla hatte vor wenigen
Tagen in der „Leipziger Volkszeitung“ angekündigt, dass sie 2017 erneut f�…
den Bundestag kandidieren wolle und ein Wechsel zur rechtspopulistischen
AfD für sie nicht infrage komme. In ihrem Wahlkreis in Leipzig hat sie aber
zwei Gegenkandidaten bei der CDU, ihre erneute Aufstellung ist also nicht
sicher.
Im Jahr 2003 wurde der CDU-Politiker Martin Hohmann mit großer Mehrheit aus
der Unions-Bundestagsfraktion ausgeschlossen. Er hatte gesagt, man müsse
sich die Frage stellen, ob die Juden wegen der Beteiligung an der
russischen Oktoberrevolution nicht als „Tätervolk“ bezeichnet werden
müssten. Die nötige Zweidrittel-Mehrheit in der Fraktion für einen
Ausschluss kam zustande, nachdem Hohmann sich trotz der massiven Kritik
nicht einsichtig gezeigt hatte.
27 Sep 2016
## TAGS
Völkisch
Peter Tauber
NS-Forschung
Schwerpunkt Nationalsozialismus
CDU/CSU
CDU
Bettina Kudla
Leipzig
Schwerpunkt taz Leipzig
CDU/CSU
Völkisch
Sachsen
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
## ARTIKEL ZUM THEMA
AfD-Sympathisanten in der CDU: Durchgefallen und zurückgezogen
Nazi-Jargon und Likes für die AfD kosteten zwei umstrittene CDU-Politiker
nun ihren Posten. Ihren Hauptgegner sieht die CDU aber dennoch links.
CDU-Bundestagsabgeordnete Kudla: Büro entglast und geteert
Das Büro der umstrittenen CDU-Abgeordneten Bettina Kudla ist beschädigt
worden. Die Polizei in Leipzig spricht von drei Tätern.
Umstrittene CDU-Abgeordnete Kudla: Verstörende Rebellin
Bettina Kudla twittert krudes Gedankengut. Sogar der Bundesinnenminister
fordert eine Entschuldigung. Ein Besuch in ihrem Berliner Büro.
Nach Gebrauch von Nazi-Vokabeln: Kudla jetzt Fall für Unions-Fraktion
Nachdem die CDU-Abgeordnete Bettina Kudla den rechtsextrem besetzten
Begriff „Umvolkung“ benutzt hat, fordern viele ihren Rücktritt.
Kommentar Nazi-Jargon in der CDU: Die völkische Frau Kudla
Eine CDU-Abgeordnete spricht von „Umvolkung“. Sie hat im Bundestag nichts
verloren. Der Vorfall zeigt, was inzwischen salonfähig ist.
CDU-Abgeordnete verwendet Nazi-Jargon: „Umvolkung hat längst begonnen“
Die sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla kritisiert Merkel
mit dem Nazi-Wort „Umvolkung“. Damit erntet sie Empörung auch in der
eigenen Partei.
AfD-Chefin über Sprache: Petry verteidigt den Begriff „völkisch“
Das Wort „völkisch“ wird mit dem Nationalsozialismus in Verbindung
gebracht. Das möchte Frauke Petry jetzt ändern.
Martin Hohmann will zur AfD: Rechtes Comeback
Martin Hohmann, der 2004 aus der CDU ausgeschlossen wurde, will in Fulda
für die AfD antreten. Seine Werte: „Gott, Familie, Vaterland“.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.