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# taz.de -- CDU-Abgeordnete verwendet Nazi-Jargon: „Umvolkung hat längst beg…
> Die sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla kritisiert Merkel
> mit dem Nazi-Wort „Umvolkung“. Damit erntet sie Empörung auch in der
> eigenen Partei.
Bild: Bettina Kudla (CDU) provoziert mit einem Begriff aus dem Nationalsozialis…
Leipzig dpa | Mit einem Twitter-Kommentar zur Flüchtlingslage hat die
umstrittene Leipziger CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla erneut
Empörung ausgelöst – auch in den eigenen Reihen. In ihrer Kritik an der
Asylpolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) benutzte sie am Samstag den
Nazi-Begriff „Umvolkung“.
Die Unionsfraktion im Bundestag distanzierte sich nach anfänglicher
Zurückhaltung „eindeutig von Inhalt und Sprache“, CDU-Generalsekretär Pet…
Tauber nannte die Äußerung „völlig inakzeptabel“. Mehrere User forderten
Konsequenzen. Auch ihr eigener CDU-Landes- und Kreisverband rückte von
Kudla ab.
Die Politikerin hatte [1][auf Twitter geschrieben]: „BK #Merkel streitet es
ab, #Tauber träumt. Die #Umvolkung #Deutschlands hat längst begonnen.
Handlungsbedarf besteht!“ Mit „Umvolkung“ war im Nationalsozialismus die
sogenannte Germanisierung deutschfreundlicher Bevölkerungsgruppen in
eroberten Gebieten Osteuropas gemeint. Den Begriff benutzen heute
Rechtsextremisten, um die Migrationspolitik zu kritisieren.
Zunächst hatte die Unionsfraktion darauf verwiesen, dass Kudla selbst für
ihre Tweets verantwortlich sei. Eine Stunde später schrieb dann der
Parlamentarische Geschäftsführer Michael Grosse-Brömer, Kudlas Tweet sei
„unsäglich“. Kurz darauf betonte auch CDU-Generalsekretär Tauber: „Das
steht nicht für die CDU.“
## Kritik aus der Opposition
Die sächsische CDU zeigte sich ebenfalls verärgert und lehnte Kudlas
Äußerungen ab, wie Generalsekretär Michael Kretschmer erklärte. Die
Einlassung sei „nicht nachvollziehbar“, twitterte er.
Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, sprach
von Verhetzung und Handlungsbedarf der CDU in Bezug auf die Abgeordnete.
„Frau #Kudla dreht völlig frei“, twitterte sie.
Kudla war schon vor zwei Wochen mit Äußerungen zum türkischen Journalisten
Can Dündar in die Schlagzeilen geraten. Sie hatte den verurteilten
Regierungskritiker in einem beleidigenden Tweet als „Cansel Dünnschiss“
tituliert und damit auch Unmut in der CDU hervorgerufen. Die gebürtige
Münchnerin sitzt seit 2009 für den Wahlkreis Leipzig I im Bundestag.
Bereits im Juni hatte sie für Aufsehen gesorgt, als sie als einzige gegen
die Armenien-Resolution des Bundestags stimmte.
25 Sep 2016
## LINKS
[1] https://twitter.com/KudlaLeipzig/status/779580575313195008
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