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# taz.de -- Autos abschleppen lassen – der Praxistest: Rolls-Royce auf dem Ra…
> Von Outsourcing und Polizeiignoranz: Wie schnell gelingt es, einen falsch
> geparkten Wagen abschleppen zu lassen?
Bild: Parkt hier ganz klar in fremden Terrain: Auto auf dem Radstreifen
Wie schwierig ist es eigentlich, einen Radweg mit behördlicher Hilfe von
Falschparkern zu befreien? Ziemlich schwierig – jedenfalls für alle, die
nicht wie Andreas S. viel Erfahrung mitbringen. Wir haben es versucht.
Schlüterstraße, Charlottenburg, zwischen Kantstraße und Ku’damm. Eine
breite Nord-Süd-Verbindung, gesäumt von Pkw-Parkplätzen und Schutzstreifen
für Fahrräder. Letztere sind ständig irgendwo zugestellt, oft von
hochpreisigen Autos.
Ein Dienstfahrzeug der Polizei hält in zweiter Reihe. Wir weisen den
Beamten darauf hin, dass schräg über die Straße ein Rolls-Royce den
Radstreifen blockiert. Antwort: „Dafür sind wir nicht zuständig, das haben
wir ans Ordnungsamt outgesourct. Es handelt sich um ruhenden Verkehr.“
Wir weisen darauf hin, dass Verkehrsteilnehmer konkret behindert werden:
aus polizeilicher Sicht ein Regelfall, um den Fahrer ausfindig zu machen
oder das Abschleppen zu veranlassen. Der Beamte streitet das ab und wird
politisch: „Bedanken Sie sich doch beim Senat, dass wir so schlecht
ausgestattet sind. Mit Rot-Rot-Grün wird das noch schlimmer.“
Wir erkundigen uns nach seiner Dienstnummer. Das wirkt: Mit erkennbarem
Unwillen ruft er per Funk eine Streife. „Ich selbst bin dafür nicht
zuständig und muss jetzt los.“ Er weist uns an, als Zeugen am Tatort zu
bleiben. Wir warten. Kein Streifenwagen erscheint. Eine Viertelstunde
später kehrt der Rolls-Royce-Fahrer gut gelaunt zurück und fährt weiter.
11 Oct 2016
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Fahrrad
Verkehr
Autofahrer
Radverkehr
Volksentscheid Fahrrad
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