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# taz.de -- Nachtleben in Berlin: Kunst gegen Vorurteile
> Das Kollektiv Arab* Underground präsentiert KünstlerInnen mit arabischem
> Hintergrund. Es geht dabei nicht nur um Party.
Bild: Salam Al Hassan, Bilal Hammour, Kuba Gudz und Leon Hast (v.l.n.r.) und Ar…
Beim Stichwort Naher Osten und Nordafrika denken alle immer nur an Radikale
und Extremisten, sagt Jamila Al-Yousef, Gründerin des Kollektivs Arab*
Underground. „Aber in diesen Regionen gibt es so viel mehr, es gibt so
viele Kunstformen.“
Um ihnen Raum zu geben, öffnet Arab* Underground an diesem Samstag ab 18
Uhr die Türen des Mensch Meier, einer der derzeit angesagtesten Klubs der
Stadt, für einen Abend. Anlässlich der Anschläge am 11. September vor 15
Jahren lädt das Kollektiv von junger Menschen zu einer Mischung aus
Diskussion, Tanzperformance, Musik und Kunstausstellung ein: zum Arab*
Wunderground.
Verschiedenste Künstler mit Bezug zur MENA (Middle East North Africa)
sollen auftreten. Manche sind Berühmtheiten in ihrem Land wie Jazz-Bassist
Bilal Hammour, der aus Syrien nach Berlin geflohen ist, ode rauch DJ Mehmet
Aslan aus der Schweiz. Manche Künstler haben nur mit Mühe eine
Ausreisegenehmigung erhalten, andere sind durch die Wirren in ihrer Heimat
– wie Hammour – zu Flüchtlingen geworden.
Es gehe an dem Abend nicht nur um Party, erklärt Al-Yousef. Man wollte die
Leute dazu bringen, Gemeinsamkeiten zu entdecken anstatt darauf zu schauen,
was sie unterscheidet. Das Ziel an diesem Abend sei es daher,
gesellschaftliche Themen auf künstlerische Weise den Leuten näher zu
bringen. „Um dem Unwissen und den Stereotypen etwas entgegenzusetzen“, sagt
die junge Frau, deren Vater einst nach Deutschland geflüchtet ist.
Eröffnet wird der Abend von einer Diskussionsrunde über Rassismus gegen
Muslime nach dem 11. September. Gleichzeitig stellen Studenten einer
Flüchtlingsklasse der Kunsthochschule Weißensee ihre Werke aus – einige von
ihnen haben sich damit erfolgreich an anderen Kunsthochschulen für ein
Studium beworben. Den ganzen Abend hindurch sorgen Live-Acts und DJ's auch
im Garten des Klubs für Tanzstimmung. Bis 11 Uhr am nächsten Morgen soll
gefeiert werden.
9 Sep 2016
## AUTOREN
Amelie Preyhs
## TAGS
Nachtleben
Kunst
Berlin
Flüchtlinge
Elbphilharmonie
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Flucht
Behelfsetikett
Zentrum für Politische Schönheit
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