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# taz.de -- Bergarbeiterproteste in Boliven: Verhaftungen nach Gewalttat
> Mehrere Todesopfer, darunter der Vize-Innenminister, forderte der
> Konflikt zwischen Bergleuten und Regierung. Die reagiert jetzt mit
> Massenverhaftungen.
Bild: Der Konflikt gilt als einer der gewalttätigsten in der jüngeren Geschic…
Quito epd | Nach dem gewaltsamen Tod von Vize-Innenminister Rodolfo Illanes
sind in Bolivien mehr als 40 Bergleute verhaftet worden. Unter den
Festgenommen sei der Anführer des nationalen Verbands der
Bergbau-Genossenschaften, Carlos Mamani, wie die Generalstaatsanwaltschaft
am Freitagabend (Ortszeit) in La Paz mitteilte.
Der 56-jährige Illanes war am Donnerstag von streikenden Bergarbeitern
verschleppt, gefoltert und erschlagen worden. Die Justiz wirft Mamani und
vier weiteren Anführern vor, für den Tod des Politikers hauptverantwortlich
zu sein.
Die Vereinten Nationen und die Organisation Amerikanischer Staaten
verurteilten die Tat und die Gewalt in Bolivien. Präsident Evo Morales
hatte am Freitagmorgen eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen und den
Streikenden eine Verschwörung vorgeworfen.
Die aktuellen Proteste der Bergbau-Genossenschaften gelten als die
gewalttätigsten der vergangenen zehn Jahre. Die Genossenschaften wollen
eine Gesetzesreform verhindern, die sie als Bedrohung ihrer Existenz
empfinden. Unter anderem sprechen sie sich gegen Gewerkschaften aus, die
das Gesetz erlauben würde. Auch fordern sie, Verträge mit privaten Firmen
schließen zu dürfen und flexiblere Umweltauflagen.
Bei gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei waren in dieser Woche
mindestens zwei Kumpel getötet worden. Am Freitag hoben die Bergleute
Straßensperren auf, die sie in den vergangenen Tagen errichtet hatten. Der
Konflikt ist allerdings noch nicht gelöst.
Der in mehr als 1.000 Genossenschaften organisierte Bergbau hat in Bolivien
eine lange Tradition. Die Genossenschaften erhalten die Konzessionen von
der Regierung, dürfen diese aber nicht an Privatfirmen weitergeben.
Aufgrund der gesunkenen Rohstoffpreise stehen die Genossenschaften stark
unter Druck. Der nationale Verband der Bergbau-Genossenschaften Fencomin,
der einst Präsident Evo Morales unterstützte, hatte zu den Protesten
aufgerufen.
27 Aug 2016
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