# taz.de -- Studie zum Einfluss der AfD: Eine Gefahr auch für Linke und FDP | |
> Die AfD fischt im rechten Lager – aber nicht nur, wie eine Studie zeigt. | |
> Attraktiv finden die rechtspopulistische Partei vor allem Männer. | |
Bild: Wählerwanderung: Besucher einer AfD-Wahlkampfveranstaltung in Mecklenbur… | |
BERLIN taz | Die AfD ist vor allem für die NPD, aber auch für die Linke und | |
die FDP eine Konkurrenz, weniger für CDU, SPD und Grüne. Dies ist ein | |
Ergebnis einer neuen Studie des Deutschen Instituts für | |
Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Wichtig dabei: Die DIW-ForscherInnen | |
haben nicht das Wahlverhalten untersucht, sondern die langfristige Bindung | |
der Menschen an eine Partei. Wer sich keiner Partei besonders verbunden | |
fühlt, wie NichtwählerInnen und klassische WechselwählerInnen, kommt in der | |
Untersuchung nicht vor. | |
Nach den Ergebnissen des DIW fühlte sich ein Drittel der Menschen, die sich | |
früher als Anhänger von NPD und anderen rechtsextremen Parteien | |
bezeichneten, inzwischen bei der AfD zu Hause, bei der Linken sind es neun, | |
bei der FDP sechs Prozent. Bei CDU, SPD und Grünen ist der Schwund mit ein | |
bis zwei Prozent prozentual deutlich kleiner. Dies sagt aber nichts über | |
die absolute Zahl der Stimmen aus, die bei einer Wahl von einer Partei zur | |
anderen wandern. | |
Grundlage der Ergebnisse sind die Daten des Sozioökonomischen Panels | |
(SOEP), einer repräsentativen Langzeituntersuchung von 25.000 Menschen, die | |
seit 1984 immer wieder befragt werden. Im Zentrum stehen dabei ökonomische | |
und soziale Fragen, Politik ist nur ein Nebenaspekt. | |
Den SOEP-Daten zufolge hat sich die AfD verhältnismäßig schnell eine | |
wachsende Anhängerschaft aufgebaut, deren Zusammensetzung sich in den | |
ersten drei Jahren aber deutlich verändert hat. Während zu Beginn die | |
Anhänger unter Bildungs-, Alters- und Berufsgruppen einigermaßen gleich | |
verteilt waren, ist der Zuwachs vor allem bei den Unter-30-Jährigen, | |
ArbeiterInnen und Arbeitslosen und Menschen mit maximal Realschulabschluss | |
sowie im Ostteil des Landes zu finden. Die Positionierung der AfD als | |
„Partei der kleinen Leute“, wie sie Parteivize Alexander Gauland | |
propagiert, scheint zu verfangen. Eines aber ist gleich geblieben: die AfD | |
ist eine Männerpartei. | |
Zudem bekommt die AfD deutlich mehr Zuspruch aus dem rechten Spektrum als | |
zur Anfangszeit. Nach den Zahlen des DIW neigen unter denjenigen, die sich | |
selbst politisch „sehr rechts“ verorten, aktuell 22 Prozent der AfD zu. Ein | |
Jahr zuvor waren es noch acht Prozent. | |
Besonders viele AfD-Anhänger fanden DIW-Forscher Martin Kroh und Karolina | |
Fetz von der Berliner Humboldt Universität, die die SOEP-Daten mit Blick | |
auf die rechtspopulistische Partei ausgewertet haben, bei jenen, die mit | |
der Demokratie, wie sie in Deutschland gelebt wird, unzufrieden sind. Das | |
haben bereits andere [1][Untersuchungen wie die Mitte-Studie aus Leipzig] | |
belegt. Wenig überraschend ist auch, dass Menschen, die sich Sorgen wegen | |
der Zuwanderung und der wirtschaftlichen Lage machen, zur AfD neigen. | |
24 Aug 2016 | |
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## AUTOREN | |
Sabine am Orde | |
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