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# taz.de -- US-Meeresschutzgebiet vor Hawaii: Widerstandskur fürs Meer
> Greenpeace lobt Obamas Meeresreservat, fordert aber mehr Schutzmaßnahmen.
> Fischerei und Bergbau sollten in 40 Prozent der Ozeane verboten werden.
Bild: Die vielen seltenen Tiere, wie der „Hawaiian pigfish“, dürfen in der…
Stockholm taz | Eine „fantastisch gute Nachricht für das Leben in den
Ozeanen“ ist der Obama-Beschluss für Magnus Eckeskog, Meeres-Campaigner bei
Greenpeace Dänemark. Es sei bestimmt kein Zufall, dass der US-Präsident die
Entscheidung über die [1][Schaffung des weltweit größten
Meeresschutzgebiets] wenige Tage vor dem Kongress der
[2][Weltnaturschutzorganisation IUCN in Hawaii] bekanntgemacht habe.
Gerade Meeresschutzgebiete hätten sich als eine sinnvolle Schutzmaßnahme
erwiesen, sagt Eckeskog. Nicht nur was eine Begrenzung der Mineralien- und
Ölgewinnung angehe und ihre Funktion als Erholung für die von
jahrzehntelanger Überfischung hart betroffenen Fischbestände: Diese
Reservate könnten die Ozeane auch insgesamt widerstandsfähiger für die
Konsequenzen von Klimaveränderung und Versauerung machen. Mehr als die
Hälfte des biologischen Kohlenstoffs werde global von lebenden
Meeresorganismen gespeichert. Mit dem Schutz von Lebensräumen wie
Salzwiesen, Mangroven, Algen und Seegras werde geholfen, diese Funktion so
effektiv wie möglich aufrecht zu erhalten, erklärt der Naturschützer.
Auch wenn es weiterer Maßnahmen bedürfe, um die beispielsweise vom
Klimawandel und der Verunreinigung der Meere durch Mikroplastik ausgehenden
Gefahren einzudämmen: Diese Schutzgebiete trügen dazu bei, einen Teil der
übrigen Stressfaktoren der marinen Lebensräume zu reduzieren.
So wichtig die Ausweisung von Meeresschutzgebieten in nationalen
Hoheitsgewässern ist: [3][Zwei Drittel der Ozeane liegen jenseits der
200-Meilen umfassenden nationalen Wirtschaftszonen.] Sie sind
internationale Gewässer, und hier bedarf es gemeinschaftlicher Beschlüsse
der Staaten. Wie schwierig es ist, deren Interessen unter einen Hut zu
bringen, zeigten die jahrelangen komplizierten Verhandlungen der
Anrainerstaaten des Nordostatlantiks. 2010 waren sie schließlich mit der
Einrichtung einer Kette von Schutzgebieten im Nordatlantik zwischen
Portugal und Island erfolgreich: Die ersten marinen Schutzgebiete jenseits
nationaler Rechtszuständigkeit waren geschaffen. [4][Mittlerweile gibt es
dort 423 Schutzgebiete].
Ein Anfang, meinen Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace. Für einen
effektiven Schutz der Meeresumwelt sollten mindestens in einem Drittel,
besser in 40 Prozent der Ozeane Fischerei, Bergbau und andere Formen der
Ausbeutung von Ressourcen verboten sein und entsprechende
Meeresschutzgebiete ausgewiesen werden, fordern die Umweltschützer.
28 Aug 2016
## LINKS
[1] /USA-vergroessern-Schutzgebiet-vor-Hawaii/!5335000/
[2] http://www.iucnworldconservationcongress.org
[3] http://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/meeresschutz/meeres-schutzg…
[4] http://www.ospar.org/site/assets/files/1173/assessment_sheet_mpa_status_201…
## AUTOREN
Reinhard Wolff
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Barack Obama
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