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# taz.de -- Australien will Meereschutzzone einrichten: Schutz für Fische und …
> Die australische Regierung hat angekündigt, die größte Meeresschutzzone
> der Welt zu schaffen. Gebiete mit fossilen Energieträgern sind oft davon
> ausgenommen.
Bild: Riesig, aber trotzdem mit entscheidenden Lücken: In Australien entsteht …
CANBERRA taz | Es klingt wie die Verwirklichung eines Umwelttraums.
Australiens Regierung stellt künftig insgesamt 3,1 Millionen
Quadratkilometer Seefläche unter Naturschutz. Das entspricht etwa der
neunfachen Fläche Deutschlands und einem Drittel des australischen
Meeresgebiets. „Dieses neue Netzwerk wird helfen, Australiens vielfältige
Meeresumwelt und das Leben darin gesund, produktiv und belastbar zu
erhalten“, sagte Umweltminister Tony Burke.
Allerdings hat Burke Gegnern der Pläne großzügige Kompensationen
versprochen. Dabei geht es nicht nur um die Fischereiindustrie. Die
Gewässer um den Inselstaat Australien gehören zu den am wenigsten
belasteten der Welt. Im Vergleich zu anderen Ländern strikte Regeln haben
eine Überfischung der zu Australien gehörenden Meeresgebiete bislang
verhindert.
Bemerkenswert: Deutlich kleiner statt größer sollen die Schutzzonen vor der
Küste Nordwestaustraliens werden. In diesem isolierten Gebiet befinden sich
einige der größten und ertragreichsten Öl- und Erdgasfelder der Welt. Die
australischen Grünen kritisierten, bei der Festlegung der Grenzen der
Gebiete habe sich Burke wohl von der Öl- und Gasindustrie „beeinflussen
lassen“.
Mit Sicherheit dürfte Rohstoffminister Martin Ferguson bei der Bestimmung
der Schutzzonen mitgeredet haben. Er gilt als der Rohstoffindustrie eng
verbunden – und zieht deswegen regelmäßig den Zorn von Umweltschützern auf
sich. Ferguson unterstützt den massiven Ausbau der Gasfelder vor der Küste
des Naturgebietes Kimberley in Nordwestaustralien durch internationale
Konzerne wie Chevron und Total.
Vor allem im Westen des Kontinents hat der von China und anderen
Schwellenländern ausgelöste Rohstoffboom Priorität vor Umweltschutz. So
plant die australische Firma Woodside Petroleum nördlich der Stadt Broome
in einem Naturschutzgebiet trotz heftigen Protesten den Bau einer riesigen
Gasverflüssigungsanlage.
Um einen Tiefseehafen für Gastransportschiffe zu bauen, ist dafür das
Ausbaggern des Meeresbodens geplant. Dabei gilt die Region als eine der
letzten ungestörten „Geburtssäle“ für Buckelwale auf dem Globus. Die Pl�…
haben sogar zu einer Spaltung der örtlichen Aboriginal-Gemeinde geführt.
Während die einen Ureinwohner den Schutz ihrer Wohngebiete und der Natur
fordern, hoffen andere auf wirtschaftliche Vorteile, die mit dem
Industriegebiet kommen könnten.
14 Jun 2012
## AUTOREN
Urs Wälterlin
## TAGS
Hawaii
Hawaii
Tiefseebergbau
Ecuador
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