# taz.de -- Farc-Guerilla in Kolumbien: Schwieriger Weg in die Legalität | |
> Die Farc wurde als Bauernguerilla gegründet und mit Drogen- und Lösegeld | |
> finanziert. Jetzt soll sie im Frieden zur politischen Partei werden. | |
Bild: Vom Krieg ins Parlament: Farc-Patrouille 1999 | |
BUENOS AIRES taz | Sie ist die größte Guerilla Kolumbiens: die Farc | |
(Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens), entstanden 1964 aus der | |
Bauernbewegung und der Kommunistischen Partei. Zeitweise hatte sie etwa | |
17.000 bewaffnete Mitglieder. Die Farc sah sich als bäuerliche | |
Selbstverteidigungsorganisation, gegründet in einer Zeit, die von tiefer | |
sozialer Ungleichheit und der Erfahrung brutaler staatlicher Gewalt geprägt | |
war. | |
Mitte der 1980er Jahre versuchte die Guerilla schon einmal, sich zu | |
legalisieren. Doch eine mörderische Komplizenschaft aus Paramilitärs und | |
staatlichen Akteuren machte der von ihr gegründeten Unión Patriótica einen | |
blutigen Garaus: Mehr als 5.000 Parteimitglieder und Sympathisanten wurden | |
getötet. | |
Die Erinnerung daran dürfte die kommende Farc-Konferenz überschatten. | |
Regierung und Farc haben zwar eine Sicherheitsgarantie beschlossen. Danach | |
wird etwa der „Kampf gegen kriminelle Organisationen“ weitergeführt, „die | |
für Morde und Massaker verantwortlich sind oder gegen die Verteidiger der | |
Menschenrechte, soziale oder politische Bewegungen vorgehen (…), die den | |
Aufbau des Friedens bedrohen.“ | |
Aber erst, wenn ihre Demobilisierung abgeschlossen ist und sie alle Waffen | |
abgeben hat, wird die Partei offiziell zugelassen. An den Kongresswahlen | |
könnten sie erstmals 2018 teilnehmen. Bei dieser und der folgenden Wahl | |
soll sie je mindestens fünf Sitze im Abgeordnetenhaus und im Senat | |
erhalten. Nicht bekannt ist, über welches finanzielle Vermögen die Farc als | |
zukünftige Partei verfügen wird. Ihre Einnahmen aus Drogenhandel und | |
Lösegeldern dürften beträchtlich gewesen sein. Mit der zweitgrößten | |
Guerilla des Landes, der Nationalen Befreiungsarmee ELN mit 3.000 | |
KämpferInnen, verhandelt die Regierung noch nicht. | |
Laut dem Centro de Memoria Histórica de Colombia wurden in den fünf | |
Jahrzehnten der militärischen Auseinandersetzungen, an denen neben der Farc | |
und ELN auch andere Guerilleros und Paramilitärs beteiligt waren, rund 5,7 | |
Millionen Menschen vertrieben; 220.000 wurden getötet. 25.000 | |
KolumbianerInnen bleiben verschwunden. | |
25 Aug 2016 | |
## AUTOREN | |
Jürgen Vogt | |
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