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# taz.de -- Humanitäre Krise in Aleppo: Steinmeier schlägt Luftbrücke vor
> Der Außenminister verurteilt den Chlorgas-Angriff in Syrien und sieht
> eine neue Eskalationsstufe. Sein Kabinettskollege Gerd Müller will ein
> EU-Notprogramm.
Bild: Er ist entsetzt über die Lage in Aleppo: Frank-Walter Steinmeier
Berlin afp/epd | Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat sich
für eine Luftbrücke zugunsten der notleidenden Menschen in Aleppo
ausgesprochen. Die Bundesregierung sei mit den Vereinten Nationen, den USA
und mit Russland darüber im Gespräch, wie die so dringlich gebotene
humanitäre Hilfe nach Aleppo geliefert werden könne, sagte Steinmeier der
Welt am Sonntag.
Sollten beide Teile Aleppos auf dem Landweg weiterhin nur unzureichend
versorgt werden können, „sollten wir auch die Möglichkeit von Hilfe aus der
Luft prüfen, vor allem bei medizinischen Gütern“, fügte Steinmeier hinzu.
Einen mutmaßlichen Chlorgas-Einsatz in Aleppo kritisierte er scharf.
„Wir verurteilen den Einsatz von international geächteten Waffen – seien es
chemische Waffen oder Fassbomben – auf das Schärfste und fordern alle
Konfliktparteien ihr Möglichstes zu tun, um die syrische Zivilbevölkerung
zu schützen“, sagte der Außenminister. Die Geschehnisse in Aleppo seien
eine „neue Eskalationsstufe“ des syrischen Bürgerkriegs„.
Nach Angaben Steinmeiers leiden die Menschen in Aleppo nicht nur unter den
täglichen Luftangriffen. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser
und Medikamenten werde „von Tag zu Tag katastrophaler“. Erneut forderte der
Minister die Kriegsparteien zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch in
Genf auf. Die Vorstellung, der Konflikt ließe sich militärisch lösen, sei
eine „Illusion“.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte dem Magazin Focus:
„Aleppo ist der Hilfeschrei von 300.000 verzweifelten Menschen an uns alle:
Lasst uns nicht sterben!“ Müller sieht vor allem die europäischen Staaten
in der Pflicht. Mit einem EU-Notprogramm von zehn Milliarden Euro müsse die
Lage der Flüchtlinge in Syrien und den Nachbarstaaten stabilisiert werden.
„Europa lädt große Schuld auf sich, wenn nicht geschlossen geholfen wird“,
sagte Müller.
13 Aug 2016
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