Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Philippinens Präsident Duterte: Ehrerbietung für einen toten Schu…
> Ungeachtet aller Kritik soll Exdiktator Ferdinand Marcos 27 Jahre nach
> seinem Tod ein Heldenbegräbnis bekommen. Duterte unterhält beste
> Beziehungen zu dessen Familie.
Bild: Von Witwe Imelda geküsst: der einbalsamierte Leichnam von Exdiktator Fer…
Manila afp | Das geplante Heldenbegräbnis für den verstorbenen Diktator
Ferdinand Marcos sorgt auf den Philippinen für Kritik. Die Nationale
Historische Kommission der Philippinen stellte am Montag die Darstellung
von Präsident Rodrigo Duterte in Frage, wonach Marcos als früherer Soldat
Anspruch auf ein Begräbnis auf dem sogenannten Heldenfriedhof hat. Der
langjährige Diktator ist wegen der schweren Menschenrechtsverstöße und
massiven Korruption während seiner Herrschaft hochgradig umstritten.
Marcos habe „gelogen“, als er behauptete, für seine Verdienste im Zweiten
Weltkrieg US-Medaillen erhalten zu haben, erklärte die Kommission. Seine
Angaben zu seiner militärischen Laufbahn seien voller „Mythen“ und
„Ungereimtheiten“. Eine derart „zweifelhafte“ Bilanz sei keine Grundlage
für „ein Begräbnis an einem Ort, der, wie der Name anzeigt, für Helden
gedacht ist“, schrieb die Kommission in einem Bericht.
Marcos war 1965 zum Präsidenten gewählt worden, hatte jedoch 1972 das
Kriegsrecht verhängt und eine diktatorische Herrschaft errichtet. 1986 war
er bei einem Volksaufstand gestürzt worden und drei Jahre später im Exil in
Hawaii gestorben. Während seiner Herrschaft bereicherten sich Marcos, seine
Familie und seine Verbündeten, während die Sicherheitskräfte jede
Opposition unterdrückten.
Marcos Familie fordert seit langem sein Begräbnis auf dem Heldenfriedhof
und bewahrt seine einbalsamierte Leiche in seiner Heimatstadt in der
nördlichen Provinz Ilocos Norte auf. Der im Mai gewählte Präsident Duterte
unterhält enge Beziehungen zur Familie Marcos, die seine Wahl unterstützte.
Trotz seiner ablehnenden Haltung zur Korruption pries Duterte Marcos als
„besten Präsidenten“ der Philippinen.
Ungeachtet aller Kritik wies die Regierung am Sonntag das Militär an, die
Bestattung von Marcos vorzubereiten. Der Sohn des Diktators, Ferdinand
Marcos Junior, dankte dem Staatschef, den Wunsch seiner Familie erhört zu
haben. Der frühere Abgeordnete Satur Ocampo, der unter Marcos gefoltert
worden war, warnte dagegen, das Heldenbegräbnis werde dem Land keine
Einheit, sondern nur noch mehr Spaltung bringen.
Die Menschenrechtsgruppe Karapatan forderte Duterte auf, den
Marcos-Anhängern keine Plattform zu bieten, „die Verbrechen, die sie
begangen haben, weiß zu waschen“. Der verstorbene Machthaber „verdient
keinerlei Form der Ehre“.
8 Aug 2016
## TAGS
Philippinen
Rodrigo Duterte
Ferdinand Marcos
Philippinen
Rodrigo Duterte
Philippinen
Philippinen
Südchinesisches Meer
Philippinen
China
Rodrigo Duterte
Rodrigo Duterte
## ARTIKEL ZUM THEMA
Diktator Marcos auf Philippinen beigesetzt: Proteste nach Heldenbegräbnis
Mit militärischen Ehren wurde am Freitag der philippinische Diktator Marcos
als Held begraben. Seine Folteropfer fühlen sich verhöhnt.
Waffenruhe auf den Philippinen: Konflikt nach 47 Jahren beendet
Eine „historische Erklärung“: In Oslo vereinbarten die philippinische
Regierung und kommunistische Rebellen eine unbefristete Waffenruhe.
Philippinischer Präsident Rodrigo Duterte: Mit Austritt aus der UNO gedroht
Als „Hurensohn“ hat Staatschef Duterte die Vereinten Nationen bezeichnet.
Er reagiert damit auf die Kritik an seinem Aufruf zu außergerichtlichen
Tötungen.
Konflikt mit kommunistischen Rebellen: Waffenruhe auf den Philippinen
Unmittelbar vor dem Beginn der Friedensgespräche in Oslo wurde eine
Feuerpause ausgerufen. Die letzte, Ende Juli, hielt aber gerade mal zwei
Tage lang.
Kommentar Südchinesisches Meer: Eine Ohrfeige für Peking
Das Gericht weist die Territorialansprüche gegenüber den Philippinen
zurück. China hat jetzt die Rolle der arroganten Großmacht.
Den Haag-Urteil zu Südchinesischem Meer: Genugtuung der Philippinen
Die Klage des Inselstaates war kaum beachtet worden. Jetzt hofft Manila auf
eine bessere Verhandlungsposition gegenüber dem übermächtigen China.
Inseln im Südchinesischen Meer: Chinas Gebietsansprüche abgewiesen
Im Streit um das Südchinesische Meer hat das Schiedsgericht in Den Haag die
Gebietsansprüche Chinas zurückgewiesen. China will das Urteil ignorieren.
Neuer Präsident der Philippinen: Pöbeln, schießen und ab jetzt regieren
Der umstrittene Rodrigo Duterte wird nun als Präsident vereidigt. Er droht
mit Wild-West-Methoden und einem „revolutionären Regime“.
Kriminalität auf den Philippinen: Bitterer Vorgeschmack auf Duterte
Dealer werden erschossen, Männer ohne Shirt drangsaliert: Die Polizei
handelt schon nach dem Willen des künftigen Präsidenten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.