# taz.de -- Unabhängigkeitsreferendum nach Brexit: Schottland liebäugelt mit … | |
> Die Schotten wollen nicht aus der EU ausscheiden und prüfen nun ein | |
> zweites Unabhängigkeitsreferendum. Rechtliche Schritte würden | |
> vorbereitet. | |
Bild: Bringt das Votum wieder auf den Tisch: die schottische Regierungschefin N… | |
EDINBURGH dpa | Schottland bereitet sich nach dem britischen Brexit-Votum | |
auf ein zweites Referendum über seine Unabhängigkeit von Großbritannien | |
vor. Das Kabinett habe zugestimmt, die dafür notwendigen rechtlichen | |
Schritte vorzubereiten, sagte die Chefin der Regionalregierung, Nicola | |
Sturgeon, am Samstag in Edinburgh. Es würden „umgehend“ Gespräche mit | |
EU-Institutionen und anderen EU-Mitgliedstaaten aufgenommen, „um alle | |
Möglichkeiten auszuloten, Schottlands Platz in der EU zu schützen.“ Dass es | |
auf jeden Fall ein zweites Referendum geben werde, sagte sie allerdings | |
nicht. | |
[1][2014 hatten 55 Prozent der Schotten in einem Referendum gegen eine | |
Unabhängigkeit Schottlands gestimmt]. In der Volksabstimmung über den | |
Brexit sprach sich eine Mehrheit von 62 Prozent der Schotten für den | |
Verbleib in der EU aus, insgesamt waren aber 52 Prozent der Briten für den | |
Austritt. Sturgeon hatte es schon am Freitag „demokratisch inakzeptabel“ | |
genannt, dass Schottland gegen seinen Willen aus der EU ausscheiden könnte. | |
Bereits vor der EU-Abstimmung hatte Schottlands Nationalpartei SNP, die die | |
politischen Geschicke des nördlichen Landesteils per Minderheitsregierung | |
lenkt, ein zweites Unabhängigkeitsreferendum für den Brexit-Fall ins | |
Gespräch gebracht. Im Programm der Partei für die Wahl des | |
Regionalparlaments im Mai 2016 hatte die SNP geschrieben, eine „bedeutende | |
und wesentliche Änderung der Umstände“, unter denen die Schotten 2014 | |
entschieden hätten, könne ein zweites Referendum nach sich ziehen. | |
Der Volksabstimmung vor knapp zwei Jahren hatte London zugestimmt. Vor dem | |
EU-Referendum der Briten hatte die konservative Regierung von | |
Premierminister David Cameron betont, die Entscheidung sei damit gefallen, | |
ein zweites Schottland-Referendum werde es nicht geben. | |
Sturgeon sagte, die Regierung wolle ganz Schottland in den Prozess | |
einbeziehen. Sie werde dazu ein Expertengremium einrichten, das die | |
Regierung in rechtlichen, finanziellen und diplomatischen Fragen beraten | |
solle. Zudem sollten Stimmen aus dem gesamten politischen Spektrum | |
Schottlands angehört werden. Die Opposition, die hauptsächlich aus | |
Konservativen und Labour-Abgeordneten besteht, hatte sich gegen ein zweites | |
Referendum ausgesprochen. | |
25 Jun 2016 | |
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