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# taz.de -- Protestplakate gegen Bayer und Monsanto: Mach die Welt, wie sie dir…
> Kurz nachdem Campact Protestplakate gegen die Bayer-Monsanto-Fusion
> aufhängte, waren sie wieder weg. Wer steckt dahinter?
Bild: Eine andere Campact-Aktion: Ärzte gegen Glyphosat
Berlin taz | Zwei Horrorgestalten blickten einem düster entgegen: „Kein
Mega-Konzern aus Bayer und Monsanto!“, war auf den Schildern rund um den
Konzernsitz des Chemieunternehmens Bayer in Leverkusen zu lesen. Vergangene
Woche hatte die BürgerInnenbewegung Campact hier Plakate durch das
Außenwerbungsunternehmen Ströer aufhängen lassen. Nun seien diese
frühzeitig entfernt worden, meldet die Organisation – aufgrund von
Beschwerden, habe ihnen das Unternehmen mitgeteilt. Campact hat den
Chemieriesen im Verdacht: „Wir glauben, das ist der Konzern selber gewesen
oder jemand aus dem Konzernumfeld“, sagt Campact-Campaigner Gerald
Neubauer.
Die Plakate richteten sich gegen eine geplante Übernahme des weltgrößten
Saatguthersteller Monsanto durch Bayer. Mitte Mai hatte Bayer Monsanto ein
Übernahmeangebot von 62 Milliarden US-Dollar gemacht. Schon damals hatte es
Kritik an einer möglichen Fusion gegeben. Der Dachverband der Kritischen
Aktionärinnen und Aktionäre lehnt die Fusion der beiden Global Player
beispielsweise ab. Durch sie werde es noch schwieriger werden, etwas gegen
Gentechnik zu unternehmen.
Acht Plakate wollte Campact nach eigenen Angaben eine Woche lang rund um
den Bayer-Konzernsitz in Leverkusen aufhängen – ein extragroßes sollte
sogar elf Tage lang zu sehen sein. „Das hat offensichtlich ziemlich
gestört“, mutmaßt Neubauer von Campact. Am vergangenen Freitag, vier Tage
nach Kampagnenstart, sei man von der Plakatefirma Ströer über die
Beschwerden informiert worden. Die Plakate werde man daher entfernen, hieß
es. Einen Tag später seien sie fort gewesen. Irgendwer fühlte sich auf den
Schlips getreten. Nur wer?
Ströer äußerte sich dazu bis Redaktionsschluss nicht. Der Fall selbst sei
ihm noch nicht bekannt, sagte Marc Sausen, Leiter der Konzernkommunikation,
und bat sich mehr Zeit aus. Aus Konzernkreisen hieß es hingegen, dass der
Fall intern schon diskutiert worden sei. Dies dementierte Sausen jedoch.
Ein Bayer-Pressesprecher will bei Anfrage der taz zum ersten Mal von den
entfernten Plakaten gehört haben. Der Konzern habe nichts mit den
Beschwerden zu tun. Bayer habe keine Probleme mit Kritik, auch in der
Belegschaft habe es weder Beschwerden noch Unruhen wegen der Plakate
gegeben.
Axel Köhler-Schnurra von der „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ ist von
den Neuigkeiten nicht überrascht. Es sei bekannt, dass Unternehmen Druck
ausübten. Bayer mache über Plakate etwa viel Werbung für Aspirin. So könne
der Konzern gegenüber den Plakatunternehmen finanziell Druck ausüben. Er
sagt, erfahrungsgemäß setze sich Bayer gegen Kritik zur Wehr.
4 Jul 2016
## AUTOREN
Daniel Koßmann
## TAGS
Schwerpunkt Monsanto
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Campact
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Landwirtschaft
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