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# taz.de -- Urabstimmung in Spanien: Podemos will nur eine Linkskoalition
> Die spanische Bewegung Podemos wird keine Koalition aus Sozialisten und
> Rechtsliberalen tolerieren. Nun sind Neuwahlen wahrscheinlich.
Bild: Der politische Führer von Podemos Pablo Iglesias hat die Mitglieder an s…
Madrid taz | Die Basis von Podemos will von einer Regierung mit der
sozialistischen PSOE unter Beteiligung der rechtsliberalen Ciudadanos (Cs)
nichts wissen. 88 Prozent stimmten bei einer dreitägigen Onlinebefragung
gegen ein solches Bündnis, das der sozialistische Kandidat Pedro Sánchez
vorgeschlagen hatte.
Stattdessen will die Podemosführung ein eindeutiges Linksbündnis in Form
einer Koalition mit den Sozialisten und anderen kleineren Formationen, um
der Sparpolitik ein Ende zu setzen. Eine solche „Regierung des Wandels“
unterstützen bei der Mitgliederbefragung 91,8 Prozent. Eine Linkskoalition
könnte im zweiten Wahlgang dank der Enthaltung nationalistischer Kräfte aus
Katalonien und dem Baskenland vom Parlament verabschiedet werden.
Über die beiden Fragen haben 149.513 der knapp 400.000 auf der Web von
Podemos Eingeschriebenen abgestimmt. Mitglieder im traditionellen Sinne
kennt die Partei keine. Laut Podemos sind von den 400.000 allerdings nur
200.000 tatsächlich aktiv, das heisst sie besuchen regelmässig die web und
nehmen an Entscheidungen teil.
„Jetzt müsste die PSOE über unseren Vorschlag abstimmen lassen“, erklärte
Podemos-Chef Pablo Iglesias nach Bekanntgabe des Ergebnisses. Auch die POE
hatte vor einem Monat eine Mitgliederbefragung durchgeführt. 96.000
beteiligten sich an der Befragung und unterstützten den Pakt mir den
Rechtsliberalen. Ein Linksbündnis stand nicht zur Debatte.
## Einigung unwahrscheinlich
Auch jetzt will die PSOE nichts davon wissen. Die Sozialisten bestehen
weiterhin auf ihrem Bündnis mit C's. Parteisprecher Óscar López richtete
sich noch vor Bekanntgabe der Abstimmungsergebnisse bei Podemos an
Iglesias, er möge „entriegeln, was er selbst verriegelt hat“ und den Pakt
mit C's unterstützen. Nur so könnten Neuwahlen verhindert werden.
PSOE und Podemos werden sich wohl kaum einigen. Beiden Parteien geht es nur
noch darum, nicht als der Schuldige am Scheitern einer Regierung
dazustehen. Wenn das Parlament bis zum 2. Mai keine Regierung wählt, werden
die Spanier am 26. Juni erneut an die Urnen gerufen.
Die Sozialisten bestehen weiterhin auf ihrem Bündnis mit Ciudadanos.
Parteisprecher Óscar López richtete sich noch vor Bekanntgabe der
Abstimmungsergebnisse bei Podemos an Iglesias, er möge „entriegeln, was er
selbst verriegelt hat“ und den Pakt mit Ciudadanos unterstützen. Nur so
könnten Neuwahlen verhindert werden. Wenn das Parlament bis zum 2. Mai
keine Regierung wählt, werden die Spanier am 26. Juni erneut an die Urnen
gerufen.
Bleibt nur ein Ausweg: eine Große Koalition aus PSOE und der konservativen
Partido Popular (PP) unter Mariano Rajoy. Große Teile der Presse machen
ebenso Druck in diese Richtung wie die Wirtschaft. Auch bekannte
Sozialisten wie der Exregierungschef Felipe González unterstützen eine
solche Koalition.
18 Apr 2016
## AUTOREN
Reiner Wandler
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Podemos
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