# taz.de -- US-Gefangenenlager Guantánamo: Saudi-Arabien nimmt Häftlinge auf | |
> Neun jemenitische Guantánamo-Gefangene wurden am Samstag nach | |
> Saudi-Arabien ausgeflogen. 80 Menschen werden dort noch immer | |
> festgehalten. | |
Bild: Umstritten, aber weiter in Betrieb: US-Gefangenenlager Guantánamo auf Ku… | |
WASHINGTON afp | Die US-Regierung hat die Aufnahme von neun jemenitischen | |
Guantánamo-Gefangenen durch Saudi-Arabien bekannt gegeben. „Die USA sind | |
der Regierung des Königreichs von Saudi-Arabien dankbar für diese | |
humanitäre Geste und die Bereitschaft, die anhaltenden US-Bemühungen zu | |
unterstützen, die Haftanstalt in Guanatanamo Bay zu schließen“, erklärte | |
das Pentagon am Samstag in Washington. Die neun Jemeniten trafen demnach am | |
Samstag in Saudi-Arabien ein. | |
Für die meisten von ihnen war bereits vor Jahren die Freilassung angeordnet | |
worden. Diese verzögerte sich allerdings unter anderem wegen bewaffneter | |
Konflikte im Jemen. Es ist das erste Mal, dass Saudi-Arabien | |
Guantánamo-Häftlinge aufnimmt. Am Mittwoch wird US-Präsident Barack Obama | |
zu einem Besuch in dem Land erwartet. | |
Mit der Entlassung der neun Jemeniten werden nun noch 80 Menschen im | |
umstrittenen US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba festgehalten. Für 26 | |
von ihnen wurde eine Ausreise in ein anderes Land bereits genehmigt. | |
US-Präsident Barack Obama hatte die Schließung des Gefangenenlagers bei | |
seinem Amtsantritt Anfang 2009 versprochen. Im Februar – knapp ein Jahr vor | |
dem Ende seiner Amtszeit – startete er dazu einen letzten Anlauf mit einem | |
Vier-Punkte-Plan. Der Kongress in Washington [1][blockiert allerdings schon | |
seit Jahren die Schließung] von Guantánamo. Das Parlament verweigerte die | |
finanziellen Mittel für die Abwicklung des Lagers und blockierte wegen | |
Sicherheitsbedenken die Verlegung von Guantánamo-Häftlingen in | |
US-Gefängnisse. Vor allem die oppositionellen Republikaner stellten sich | |
quer. | |
Die Regierung von Obamas republikanischen Amtsvorgänger George W. Bush | |
hatte das Lager nach den Anschlägen vom 11. September 2001 für | |
Terrorverdächtige und Gefangene aus dem Afghanistan-Krieg eingerichtet. | |
Menschenrechtsgruppen kritisieren, dass die Insassen über Jahre [2][ohne | |
rechtsstaatliche Verfahren] festgehalten werden und oft noch in Guantánamo | |
bleiben, nachdem sie als ungefährlich eingestuft wurden. Insgesamt brachten | |
die USA über die Jahre rund 780 Gefangene in das Lager. | |
17 Apr 2016 | |
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