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# taz.de -- Kommentar Deutsche Solarbranche: Auf Tabubruch folgt Markteinbruch
> In Deutschland stagniert der Markt für Photovoltaik. Dabei braucht es gar
> nicht mehr Förderung – nur weniger Hindernisse.
Bild: Von wegen mehr Sonne: Inzwischen installiert Großbritannien mehr Solaran…
Zwei Trends, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Weltweit wurden
2015 dreimal so viele Solarstromanlagen montiert wie fünf Jahre zuvor. In
Deutschland unterdessen brach im gleichen Zeitraum der Absatz auf nur noch
ein Fünftel der damaligen Menge ein. Während man also rund um den Globus
die Potenziale des Sonnenstroms zu begreifen beginnt, stockt die
Entwicklung hierzulande.
Und damit nun niemand mit dem ebenso falschen wie langweiligen
Standardspruch daher kommt, in Deutschland scheine die Sonne eben nicht
genug, sei auf eine interessante Entwicklung hingewiesen: Großbritannien
hat im vergangenen Jahr fast doppelt so viel Photovoltaik installiert wie
Deutschland. Und das sagt schon alles.
In der Bundesrepublik ist die Photovoltaik schlicht politisch ausgebremst
worden – absurderweise just in dem Moment, in dem die Technik sich dem
Markt näherte. Blicken wir einmal zurück: Deutschland hat es mit viel
Engagement geschafft, durch den Aufbau einer Solarindustrie seit dem ersten
Stromeinspeisungsgesetz von 1991 die Preise der Kilowattstunde Solarstrom
auf ein Zehntel zu senken.
Die Energie vom Dach wurde damit konkurrenzfähig. Doch kaum hat sie es
geschafft, müssen Bürger und Unternehmen, die davon profitieren wollen, die
als „Sonnensteuer“ bekannt gewordene Eigenverbrauchsumlage zahlen. Sie war
der große Tabubruch der Politik.
Während nun also der Sonnenstrom weltweit von einem Rekord zum nächsten
eilt – 2016 wird der Markt nochmals um zweistellige Prozente wachsen – ist
die Bundesregierung gefordert, die Hemmnisse hierzulande wieder zu
beseitigen. Und das heißt eben nicht, dass sie wieder mehr Fördergeld in
die Hand nehmen muss.
Es ist schon in Ordnung, dass die Förderung langsam ausläuft. Die
Bundesregierung darf nur nicht länger den Solarstrom dort, wo er sich von
alleine rechnet, auch noch künstlich belasten.
30 Mar 2016
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Solarenergie
Photovoltaik
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