# taz.de -- De Maizière fordert härtere Strafen: Wer nicht integrieren will, … | |
> Bundesinnenminister De Maizière (CDU) will Integrationsverweigerer | |
> bestrafen. Die SPD und Gewerkschaften sehen das anders. | |
Bild: Syrische Flüchtlinge im Integrationsbüro in der Flüchtlingserstaufnahm… | |
Berlin afp/reuters | Die SPD sieht bei den Plänen von Bundesinnenminister | |
Thomas de Maizière (CDU) für ein Integrationsgesetz noch reichlich | |
Klärungsbedarf. Die Androhung von Strafen für Integrationsverweigerer dürfe | |
nicht auf eine Schikanierung von Flüchtlingen hinauslaufen, sagte | |
SPD-Vizechef Ralf Stegner der Welt. | |
In einem ARD-Interview hatte de Maizière zuvor über seine Gesetzespläne | |
berichtet. Er wolle erreichen, „dass es einen Zusammenhang gibt zwischen | |
dem erfolgreichen Absolvieren von Integration und der Erlaubnis, wie lange | |
man in Deutschland bleiben darf“, sagte er. | |
Wer sich weigere, Deutsch zu lernen, oder Arbeitsangebote ablehne, könne | |
nicht nach drei Jahren eine unbefristete Niederlassungserlaubnis erhalten, | |
wie es nach der jetzigen Rechtslage noch der Fall sei, sagte de Maizière | |
weiter. Das Integrationsgesetz will der CDU-Politiker gemeinsam mit | |
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) erarbeiten. De Maizière hofft, | |
dass die Neuerungen im Mai vom Bundeskabinett beschlossen werden können. | |
Stegner merkte dazu an, dass das Hauptproblem bei der Integration „meist | |
nicht mangelnder Integrationswille, sondern mangelnde Qualifizierungs- und | |
Integrationsangebote“ seien. Gefragt sei nun ein „Steuerungselement“, das | |
die Integration gewährleiste. | |
## „Da gibt es nichts zu verschärfen“ | |
Kritik kam von Gewerkschaftsseite. Es gebe bereits für das Schwänzen von | |
Integrationskursen „beinharte Sanktionen – von Kürzungen über Bußgelder … | |
zu Nichtverlängerung der Aufenthaltsgenehmigung“, erklärte | |
DGB-Bundesvorstand Annelie Buntenbach am Sonntag. „Da gibt es nichts zu | |
verschärfen.“ | |
Positiv wertete SPD-Vize Stegner die geplante Wohnsitzauflage für | |
Flüchtlinge. Danach kann Flüchtlingen, die keine Arbeitsstelle finden, ein | |
Wohnsitz vom Staat zugewiesen werden, auch gegen ihren Willen. Hält sich | |
ein Betroffener nicht an die Auflage, soll er de Maizière zufolge keine | |
soziale Unterstützung erhalten. „Das dient der Vermeidung von | |
Ghettobildung“, fügte der Innenminister hinzu. | |
Laut de Maizière sind seit Jahresanfang 100.000 Flüchtlinge in Deutschland | |
dazugekommen. Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge ist stark rückläufig. | |
Wie Bild berichtete, kamen vom 18. bis 23. März im Schnitt nur noch 135 | |
Flüchtlinge pro Tag. Bis Mitte Februar waren meist mehr als 2.000 | |
Flüchtlinge pro Tag eingereist. | |
28 Mar 2016 | |
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