# taz.de -- Weitere US-Vorwahlen: Rubio gewinnt auch mal was | |
> Marco Rubio holt sich alle Delegierten in Puerto Rico. Bernie Sanders | |
> schlägt Hillary Clinton in Maine deutlich. Bei einem TV-Duell streiten | |
> die beiden erneut. | |
Bild: Glückwunsch-SMS? Jetzt könnten für Marco Rubio endlich mal ein paar ei… | |
Washington dpa/ap | US-Senator Bernie Sanders bleibt im | |
Präsidentschaftsrennen der Demokraten ein zäher Gegner für | |
Ex-Außenministerin Hillary Clinton. Der 74-Jährige gewann am Sonntag die | |
Vorwahl im Bundesstaat Maine klar vor seiner Rivalin, nachdem er bereits am | |
Vortag in Kansas und Nebraska gesiegt hatte. | |
Auf republikanischer Seite entschied Senator Marco Rubio aus Florida eine | |
Vorwahl am Sonntag im US-Territorium Puerto Rico für sich. Er erhielt alle | |
23 Delegiertenstimmen. Am Samstag hatte er dagegen bei Abstimmungen in vier | |
Bundesstaaten nicht einmal einen zweiten Platz erreichen können. | |
Insgesamt liegt Clinton auf demokratischer Seite weiter deutlich in | |
Führung. Bei den Republikanern ist der populistische Multimilliardär Donald | |
Trump Spitzenreiter, allerdings hat sich der erzkonservative Senator Ted | |
Cruz aus Texas nach zwei Vorwahlsiegen am Samstag näher an seine Fersen | |
heften können. | |
Rubio hat in den bisher 20 Vorwahlen der Republikaner bisher nur zwei Mal | |
gewonnen, Trump dagegen zwölf und Cruz sechs Mal. Er muss die Vorwahl am | |
15. März in seinem Heimatstaat Florida unbedingt für sich entscheiden, wenn | |
er im Rennen um die republikanische Spitzenkandidatur noch eine – wenn auch | |
wohl nur geringe – Chance bewahren will. | |
Die nächste Runde der Vorwahlen steht schon am kommenden Dienstag an, dann | |
wird in Michigan und Mississippi gewählt. | |
## Clintons Freunde an der US-Börse | |
Davor stand für Clinton und Sanders mal wieder eine TV-Debatte an. Am | |
Sonntagabend lieferten sie sich eine hitzige Debatte über Handelspolitik, | |
den Einfluss der Wall Street und andere Wirtschaftsthemen. Clinton warf | |
ihrem Rivalen in der Stadt Flint im US-Staat Michigan vor, der | |
US-Autoindustrie bei einem Votum im Senat den Rücken zugekehrt zu haben. | |
Sanders konterte, Clintons Freunde an der US-Börse hätten diese Branche | |
zerstört. | |
Der Ton zwischen den beiden demokratischen Präsidentschaftsbewerbern wurde | |
merklich bissiger. Beide Kandidaten unterbrachen sich regelmäßig | |
gegenseitig und beschuldigten den jeweils anderen, Fakten falsch | |
darzustellen. Sanders blaffte seine Konkurrentin mehrfach an, ihn ausreden | |
zu lassen – was eigentlich eher untypisch für den 74-Jährigen ist. | |
„Entschuldigen Sie mich, aber ich rede“, sagte er. | |
Ihre Meinungsverschiedenheiten wurden nicht nur im Ton klar, auch wenn | |
dieser kaum mit dem bei der jüngsten Debatte der Republikaner vor drei | |
Tagen in Detroit zu vergleichen war. Dort hatten sich Donald Trump, Marco | |
Rubio, Ted Cruz und John Kasich gegenseitig politisch und persönlich | |
angegriffen – bis hin zu sexuellen Anspielungen. Das demokratische Duell | |
blieb trotz mancher Spitzen dagegen deutlich zivilisierter. | |
Sanders zielte während der Debatte einmal mehr auf die Reden der früheren | |
US-Außenministerin vor großen Bankhäusern und anderen amerikanischen | |
Finanzunternehmen ab. Clinton versprach im Gegenzug, ihre privaten | |
Redemanuskripte offenzulegen – allerdings nur, wenn Sanders und die | |
republikanischen Konkurrenten dies auch täten. Sanders willigte sofort ein, | |
indem er so tat, als würde er imaginäre Redemanuskripte in die Luft werfen. | |
„Hier sind sie“, sagte er. „Es gibt gar keine. Ich gebe keine Reden vor d… | |
Wall Street für Hunderttausende von Dollar.“ | |
Einen gemeinsamen Standpunkt zeigten die beiden hinsichtlich ihrer | |
Abneigung gegenüber den Republikanern. Beide warben dafür, bei der | |
Präsidentschaftswahl im November der beste Kandidat für einen erfolgreichen | |
Kampf gegen den Republikaner Donald Trump zu sein. Sanders sicherte sich | |
sogar die Lacher seiner Konkurrentin, indem er sagte: „Wir werden, wenn wir | |
zum Präsidenten gewählt werden, eine Menge Geld in psychische Gesundheit | |
investieren und wenn man diese republikanischen Debatten sieht, dann weiß | |
man auch, warum.“ | |
7 Mar 2016 | |
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