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# taz.de -- Zwist zwischen Alnatura und dm: Anthroposophen zoffen sich wieder
> Ihr Versöhnungstreffen mit Hilfe aus Ägypten hat nicht viel gebracht: Die
> Gründer des Bio-Händlers und der Drogeriekette streiten weiter vor
> Gericht.
Bild: Das gibt es immer weniger in dm-Läden: Bio-Linsen von Alnatura
Berlin taz | Der Streit zwischen Deutschlands größter Drogeriekette dm und
dem Biohändler Alnatura ist doch noch nicht beigelegt. „Hier gab es weder
ein Vergleichsangebot seitens Alnatura noch ein Gespräch darüber“, sagte
Erich Harsch, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung, am Freitag der taz.
Dabei sind nun schon fast vier Wochen seit dem Treffen vergangen, bei dem
sich der Gründer von dm, Götz Werner, und der von Alnatura, Götz Rehn, nach
eigenen Angaben „versöhnt“ hatten.
Alnatura teilte nun mit, man habe inzwischen einen weiteren Schriftsatz bei
Gericht eingereicht. Der zuständige Darmstädter Richter hat unterdessen
laut dm die Beweisaufnahme bis Ende Juni verlängert.
Die Streitigkeiten begannen, als dm vergangenes Jahr begonnen hat,
Alnatura-Produkte durch eigene Bioware zu ersetzen. Seitdem sucht sich der
Ökohändler neue Vertriebspartner; an den Vertrag, der dm Mitspracherechte
bei der Auswahl neuer Vertriebspartner zusichert, fühlt er sich nicht mehr
gebunden. Deshalb hat dm Alnatura verklagt.
Ebenso hält Werner an seiner Klage auf Ansprüche an der Marke Alnatura
fest. Am 29. Februar hätten Rehns Leute ein Vergleichsangebot verschickt,
teilte Alnatura mit. „Dieses Angebot wurde am 8. März bedauerlicherweise
zurückgewiesen“.
## Tiefe Gräben
Rehn und Werner haben jahrzehntelang erfolgreich zusammengearbeitet, sind
familiär verbunden und glauben beide an die anthroposophische
Weltanschauung. Doch nun sind die Gräben so tief, dass der hochbetagte
Gründer der anthroposophischen Sekem-Farm, Ibrahim Abouleish, aus Ägypten
anreisen musste, um das Versöhnungstreffen am 15. Februar zu organisieren.
Rehn ging danach davon aus, dass Werner und wohl auch dm ihre Klage
zurückziehen. Doch in der bei dem Treffen gemeinsam festgehaltenen Notiz
hatten sie laut dm-Chef Harsch nur vereinbart, „dass die Anwälte beauftragt
werden, die Auseinandersetzungen vergleichsweise beizulegen.“ Die Klagen
zurückzuziehen, „würde ja fast eines Aufgebens der Haltung gleichkommen“,
so Harsch. dm könne seine Klage erst zurückziehen, nachdem ein Vergleich
geschlossen wurde.
dm hat in zwölf europäischen Ländern mehr als 3.200 Filialen und über
55.000 Mitarbeiter – davon rund 38.000 in Deutschland. Alnatura ist
Bio-Großhändler und betreibt mehr als 100 eigene Bio-Supermärkte in
Deutschland und der Schweiz.
11 Mar 2016
## AUTOREN
Jost Maurin
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