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# taz.de -- Gängeviertel eröffnet Fabrique: Meilenstein mit Haken
> Vor einem Jahr kündigten Gängeviertel-Aktivisten die Zusammenarbeit mit
> den Behörden auf. Nun eröffnet die Fabrique und der Streit ist beigelegt
> – zumindest vorerst.
Bild: Mit öffentlichen Geldern saniert: Aktivisten des Gängeviertels eröffne…
HAMBURG taz | In dieses Haus ist eine ganze Menge Geld geflossen. Das räumt
Christine Ebeling ein. Die Sprecherin der Initiative „Komm in die Gänge“
sitzt im obersten Stock des frisch sanierten Fabrikgebäudes im
Gängeviertel, mit dem, was sie hier mit dem Architekten Joachim Reinig
geschafft haben, ist sie sichtlich zufrieden. Die Sanierung des ersten
Bauabschnitts ist geritzt und man will nun zum Feiern übergehen. [1][Am
Donnerstag wird die Fabrique] als offener Ort für Kunst, Kultur, Politik
und Soziales nach 18-monatiger Sanierung wiedereröffnet.
## Geld aus öffentlichen Mitteln
Möglich gemacht hat das eine Finanzierung von 2,9 Millionen Euro für das
gründerzeitliche Fabrikgebäude. Der Großteil des Geldes stammt aus
öffentlichen Mitteln: 1,5 Millionen aus dem Sanierungsfonds [2][“Hamburg
2020“], 400.000 aus EU-Mitteln für regionale Entwicklung und das restliche
Geld ist ein Kredit von der Stadtentwicklungsgesellschaft Steg. Weil dieser
vom Gängeviertel zurückgezahlt werden muss, liegt die Quadratmetermiete nun
bei 2,54 Euro, vorher wurden manche Räume kostenlos genutzt. „Das klingt
erstmal wenig“, sagt Ebeling. „Aber insgesamt haben wir eine Mietbelastung,
die ein niedrigschwelliges sozio-kulturelles Angebot erschwert.“
Auf rund 1.400 Quadratmetern stehen künftig pro Stockwerk jeweils zwei
Einheiten mit 100 bis 130 Quadratmetern zur Verfügung. Für die soll es
geförderte, normale und erhöhte Preise geben. Einige Räume wurden auch
komplett untervermietet, etwa an den Radiosender FSK. Bei dem Gebäude habe
man sich für die Schreibweise Fabrique entschieden, um Verwechslungen mit
dem gleichnamigen Konzertraum, der Fabrik in Altona, zu vermeiden.
## Zusammenarbeit aufgekündigt
Vor einem Jahr kündigten Vertreter des Gängeviertels mit einem
Planungsstopp die Zusammenarbeit mit den Behörden auf. Vorausgegangen war
ein Streit über Standards bei der Sanierung. Außerdem war die Stadt
zurückhaltend, die Selbstverwaltung an die Genossenschaft zu übergeben.
Heute nennt Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) die Fertigstellung
des Gebäudes einen „Meilenstein“: „Die Stadt setzt damit ein Zeichen für
den Denkmalschutz und bezahlbaren Raum für die Künste inmitten der
Innenstadt.“ Aus Sicht der Initiative gibt es jedoch einen Haken: Lediglich
in diesem Jahr ist der Betrieb durch Förderungen verschiedener Behörden
gesichert. Aber schon im nächsten Jahr ist wieder ungewiss, woher das Geld
kommt. Das ist misslich, weil das Gängeviertel Stellen schaffen will, um
endlich wegzukommen von der Ehrenamtlichkeit.
9 Mar 2016
## LINKS
[1] http://das-gaengeviertel.info/programm/veranstaltungsdetails/termin/2016/03…
[2] http://www.hamburg.de/freiwilligenstrategie-2020/
## AUTOREN
Lena Kaiser
## TAGS
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Hamburg
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