# taz.de -- Geplante Waffenruhe in Syrien: Russland und die USA verhandeln | |
> Russland schlägt einen Termin für einen Waffenstillstand vor. Die USA | |
> sind aber skeptisch und wollen die Feuerpause sofort. | |
Bild: Auf dem Weg zur türkischen Grenze. Rund 50.000 Menschen sollen in diesen… | |
New York/München ap/dpa | Kurz vor der Münchener Sicherheitskonferenz hat | |
Moskau laut US-Regierungsvertretern eine Feuerpause in Syrien ab dem 1. | |
März vorgeschlagen. Doch habe Washington gefordert, dass die Kämpfe in dem | |
Bürgerkriegsland sofort eingestellt werden müssten, teilten sie am Mittwoch | |
mit. Denn die USA vermuteten, dass Russland und die mit ihm verbündete | |
syrische Regierung in den drei Wochen bis zu der vorschlagenen Waffenruhe | |
versuchen würden, moderate Rebellengruppen zu zerschlagen. | |
Seit Ende September unterstützt Russland die Truppen des syrischen | |
Präsidenten Baschar al-Assad mit Luftangriffen. Moskau bezeichnet die | |
Intervention als Teil einer Anti-Terror-Kampagne gegen Gruppen wie dem IS. | |
Doch dem Westen zufolge treffen die russischen Angriffe vor allem moderate | |
Gruppen, die gegen Assad und die Terrormiliz kämpfen. | |
Zuletzt gingen die syrischen Regierungstruppen mithilfe russischer | |
Luftangriffe zur Offensive auf die nordsyrische Stadt Aleppo über, um dort | |
Rebellengebiete anzugreifen. Zehntausende Anwohner wurden durch die | |
Attacken an die Grenze zur Türkei getrieben. Aus Protest gegen die | |
Offensive zog sich die syrische Oppositionsgruppen zudem von den Genfer | |
Friedensgesprächen zurück. Die Verhandlungen sollen am 25. Februar | |
fortgesetzt werden. | |
[1][Die Kämpfe in der Region Aleppo] haben nach Schätzungen des | |
Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) rund 50.000 Menschen in die | |
Flucht getrieben. „Der Krieg am Boden hat einen direkten Einfluss auf die | |
politischen Gespräche und damit die humanitäre Situation“, sagte Van | |
Bohemen. Das Rote Kreuz versucht nach eigenen Angaben, medizinische Hilfe, | |
Wasser und Essen zu den Menschen zu bringen. UN-Organisationen hatten am | |
Dienstag davor gewarnt, dass bis zu 300.000 Menschen in Aleppo von | |
Hilfslieferungen abgeschnitten werden könnten. | |
Die internationale Gemeinschaft lotet am Donnerstag in München die Chancen | |
für eine Wiederaufnahme der Syrien-Friedensgespräche aus. An der Konferenz | |
nehmen Außenminister und andere hochrangige Vertreter aus 17 Staaten teil, | |
darunter die USA, Russland, Saudi-Arabien, Iran und die Türkei. Diese fünf | |
Länder haben eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen um ein Ende des | |
Bürgerkriegs. Deutschland wird von Außenminister Frank-Walter Steinmeier | |
vertreten. | |
## Bislang 250.000 Tote | |
Steinmeier warnte vor einer weiteren Eskalation der Gewalt in dem seit fünf | |
Jahren andauernden Konflikt. „Unsere Bemühungen für einen Friedensprozess | |
für Syrien stehen wieder einmal an einem Scheideweg“, sagte der | |
SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Wie soll es möglich sein, am | |
Verhandlungstisch nach Kompromissen zu suchen, während gleichzeitig bei | |
Aleppo und anderswo mit immer größerer Brutalität Krieg geführt wird?“ | |
Steinmeier erwartet konkrete Vereinbarungen, um so schnell wie möglich | |
zumindest eine Verringerung der Gewalt und eine Verbesserung der | |
humanitären Zugänge zu erreichen. | |
Russland hatte mit Luftangriffen auf die Opposition in der Region Aleppo | |
die Kämpfe wieder intensiviert. Im syrischen Bürgerkrieg sind bislang | |
250.000 Menschen ums Leben gekommen. | |
11 Feb 2016 | |
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