| # taz.de -- Regierung plant Asylrechtsverschärfung: Union verschärft ohne SPD | |
| > Die Unionsparteien haben offenbar die neue Asylrechtsverschärfung | |
| > zusätzlich verschärft, ohne die SPD zu informieren. Nun ist der | |
| > Koalitionspartner sauer. | |
| Bild: Will von nichts gewusst haben: Vizekanzler Sigmar Gabriel | |
| Berlin afp | In der SPD-Bundestagsfraktion regt sich einem Medienbericht | |
| zufolge Widerstand gegen das Asylpaket II, das am Mittwoch vom | |
| Bundeskabinett gebilligt worden war. Wie das ARD-Hauptstadtstudio am | |
| Freitagabend berichtete, geht es um die Bestimmung, den Familiennachzug für | |
| Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutz für zwei Jahre auszusetzen. Die | |
| Verschärfung soll nach dem jetzt vorliegenden Entwurf auch für unbegleitete | |
| Kinder und Heranwachsende gelten. | |
| Selbst SPD-Chef Sigmar Gabriel distanziert sich dem Bericht zufolge von der | |
| Regelung. Den Familiennachzug für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge | |
| auszusetzen, sei mit ihm nicht verabredet gewesen, erklärte Gabriel auf | |
| Anfrage der ARD. Gabriel ließ demnach mitteilen, dass er erst durch die | |
| ARD-Recherchen von der Veränderung im Gesetzestext erfahren habe. In einem | |
| früheren Referentenentwurf seien Minderjährige auf Druck der SPD noch von | |
| Begrenzungen beim Familiennachzug ausgenommen worden. | |
| Laut der ARD muss das Bundesinnenministerium den Gesetzestext also nach | |
| einem Spitzentreffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), CSU-Chef | |
| Horst Seehofer und SPD-Chef Gabriel am Donnerstag vergangener Woche | |
| verschärft haben. Dies bedeute allerdings auch, dass dies in der | |
| Ressortabstimmung mit den SPD-geführten Ministerien nicht aufgefallen sei. | |
| In der SPD-Fraktion gibt es laut der ARD aber auch den Verdacht, dass | |
| Gabriel in der Spitzenrunde Zugeständnisse gemacht habe, die er in der | |
| eigenen Partei weder abgestimmt noch kommuniziert habe. Der | |
| Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer, die | |
| Bundestagsabgeordnete Ute Finck-Krämer und weitere SPD-Abgeordnete | |
| kündigten gegenüber der ARD an, der Regelung zum Familiennachzug nicht | |
| zustimmen zu wollen. | |
| Das Kabinett hatte den Gesetzentwurf, der unter anderem beschleunigte | |
| Verfahren in Registrierzentren für Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive | |
| vorsieht, am Mittwoch gebilligt. Außerdem sollen Marokko, Algerien und | |
| Tunesien zu sicheren Herkunftsländern erklärt werden. | |
| 6 Feb 2016 | |
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