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# taz.de -- Letzte TV-Debatte vor den Vorwahlen: Ohne Teddy Trump
> Aus Protest bleibt der Milliardär der Fernsehdebatte der Republikaner
> fern. Und dennoch ist er Thema der Runde. Derweil zieht er andernorts
> seine eigene Show ab.
Bild: Er ist allgegenwärtig: Donald Trump.
Des Moines ap | Die erste Breitseite bekam Donald Trump gleich zu Beginn
der letzten Fernsehdebatte vor den Vorwahlen zu spüren: „Ich bin ein
Wahnsinniger und jeder auf dieser Bühne ist dumm, fett und hässlich. Und
Ben (Carson), du bist ein furchtbarer Chirurg“, sagte sein Hauptrivale Ted
Cruz zu Beginn der Diskussion am Donnerstagabend (Ortszeit) in Des Moines
im wichtigen US-Staat Iowa und imitierte so den ruppigen Ton des
Milliardärs auf sarkastische Weise nach. Dabei fehlte bei der Debatte
ausgerechnet der Hauptakteur: Trump selbst.
Der war der Diskussion aus Protest ferngeblieben. Er boykottierte so die
aus seiner Sicht unfaire Berichterstattung des übertragenden
US-Nachrichtensenders Fox News. Stattdessen veranstaltete er anderswo in
Des Moines eine Wahlkampfkundgebung. Der Konkurrenz bot sich so eine
seltene Chance, aus dem Schatten des Umfragen-Spitzenreiters zu treten.
Ohne Verweis auf Trump ging es dann aber doch nicht. Jeb Bush, der frühere
Gouverneur von Florida, sagte: „In gewisser Weise vermisse ich Donald
Trump. Er war wie ein Teddybär für mich.“ Marco Rubio sagte, der Wahlkampf
handele nicht von Donald Trump, sondern davon, die Demokratin Hillary
Clinton davon abzuhalten, im November ins Weiße Haus gewählt zu werden.
Wenige Kilometer entfernt sammelte Trump währenddessen Spenden für
Veteranen, laut seinem Wahlkampfteam kamen mehr als sechs Millionen Dollar
zusammen. In Richtung Fox News wetterte er: “Wenn du schlecht behandelt
wirst, musst du dich für deine Rechte stark machen.“
## Bilder der leicht bekleideten Moderatorin
Die Fehde mit dem US-Sender geht auf die erste Fernsehdebatte der
Republikaner zurück, als Moderatorin Megyn Kelly ihm frauenverachtende
Aussagen aus der Vergangenheit vorhielt. Trump wurde danach ausfällig. Am
Donnerstag postete er auf [1][Twitter] Fotos von der leicht bekleideten
Kelly aus einer Fotostrecke des Magazins GQ aus dem Jahr 2010. Dazu schrieb
er: “Sie kritisiert Trump dafür, dass er Frauen wie Objekte behandelt. Das
Püppchen, das Präsidentschaftsfragen stellt.“ Fox News teilte während der
Debatte mit, dass Trump fünf Millionen Dollar an Spendengeldern für seine
Wohltätigkeitsorganisationen gefordert hatte, um doch an der Debatte
teilzunehmen. Der Sender lehnte ab.
Ohne Trump an seiner Seite durfte Cruz bei der Debatte in der Mitte der
insgesamt sieben Bewerber stehen. Eingerahmt wurde er von den
aussichtsreichen Kandidaten Ben Carson und Rubio, die Außenplätze nahmen
Rand Paul, Chris Christie, Bush und John Kasich ein.
Cruz und Rubio, die Senatoren von Texas und Florida, lieferten sich einen
langen Schlagabtausch über Einwanderung – einem Thema, das die Republikaner
besonders umtreibt. Cruz beschuldigte Rubio, 2013 im Senat einen
Gesetzesentwurf mit einem Weg zur Staatsbürgerschaft für Einwanderer
unterstützt zu haben. Rubio schoss zurück, Cruz habe alles gesagt und
getan, um Wählerstimmen zu erhalten. Bush blieb während der Debatte erneut
weitgehend blass, konnte aber mit Kritik an Rubio zu dem Gesetzesentwurf
punkten.
Am Montag finden in Iowa die ersten der Vorwahlen in den einzelnen
US-Staaten statt, aus denen letztlich die Präsidentschaftskandidaten von
Demokraten und Republikanern hervorgehen. Ob Trumps Abstinenz am
Donnerstagabend Auswirkungen auf seine Erfolgschancen hat, ist unklar.
29 Jan 2016
## LINKS
[1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/692672615425691648
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