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# taz.de -- Initiative für das Haus der Statistik: Jetzt wird verhandelt
> Was wird aus dem riesigen Komplex des Hauses der Statistik am
> Alexanderplatz?Am Freitag gibt es Gespräche mit der Initiative und dem
> Finanzsenator.
Bild: Kann aus diesem maroden Klotz ein Zentrum für Geflüchtete werden? Haus …
Der Poker um die Zukunft des ehemaligen Hauses der Statistik am
Alexanderplatz geht in die nächste Runde. Nach Informationen der taz hat
die Initiative, die auf dem fast drei Hektar großen Areal ein „Zentrum für
Geflüchtete“ mit den Schwerpunkten Soziales, Kunst und Kreative einrichten
möchte, einen Kompromiss unterbreitet. Von den insgesamt 94.000
Quadratmetern Nutzfläche sollen 29.000 Quadratmeter für einen Neubau für
das Bezirksamt Mitte bereitgestellt werden. „Damit gehen wir auf die
Finanzverwaltung zu“, sagte Initiativensprecher Florian Schmidt der taz. Am
Freitag trifft sich die Initiative mit Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen
(SPD).
Wie berichtet hatte die Initiative, zu der auch Mittes Bezirksbürgermeister
Christian Hanke (SPD) gehört, im Dezember ihre Pläne für den Erhalt des
riesigen DDR-Baukomplexes vorgestellt. Sozial-integratives Wohnen für
Flüchtlinge, Studierende und Senioren gehört ebenso dazu wie Räume für
Berliner und geflüchtete Kulturschaffende. „Das Haus der Statistik ist der
einzige Ort am Alexanderplatz, an dem es noch Platz für kreative Nutzungen
gibt“, sagte Schmidt bei der Vorstellung des Konzepts. Insgesamt soll das
„Zentrum für Geflüchtete“ 50 Millionen Euro kosten. Hinzu kommt noch einm…
der Kaufpreis, den das Land der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima)
als Eigentümer zahlen muss.
## Neuer Platz fürs Rathaus
Dem Konzept der Initiative hatte der Finanzsenator damals eine Absage
erteilt. Die Finanzverwaltung will auf dem Gelände an der Otto-Braun-Straße
unter anderem Platz für das Rathaus Mitte schaffen, dessen Mietvertrag in
naher Zukunft ausläuft. Auch die landeseigene Berliner Immobilienmanagement
GmbH soll auf dem Gelände untergebracht werden.
Inzwischen aber hat der Vorschlag der Initiative weitere Unterstützer
bekommen. In ihrer Sitzung am 17. Dezember sprach die BVV Mitte mit
Zustimmung aller Fraktionen der Initiative ihre Unterstützung aus.
Gleichzeitig wurde der Senat aufgefordert, mit der Initiative das Gespräch
zu suchen. Der Termin beim Finanzsenator soll dafür der Auftakt sein.
Auf einem sogenannten Vernetzungsratschlag sollen an diesem Donnerstag
weitere Mitstreiter gewonnen werden, kündigte Florian Schmidt an. Er wies
die Kritik zurück, dass das geplante „Zentrum für Geflüchtete“ eine Art
alternative Privatisierung sei. „Wir streben eine gemeinwohlorientierte
Nutzung an“, betonte Schmidt. Das sei das Gegenteil einer Privatisierung,
die der Senat über Jahre geplant habe. Bis vor zwei Jahren hat für das Haus
der Statistik ein Bebauungsplan gegolten, der den Abriss der
Bestandsgebäude und einen Neubau vorsah. Das Grundstück selbst sollte in
einem Bieterverfahren an den Meistbietenden gehen. „Das ist aber
Geschichte“, freut sich Schmidt. Nachdem sich der Senat auf eine neue
Liegenschaftspolitik verständigte, bei der es nicht nur um Erlöse, sondern
auch um Konzepte geht, hat der Bezirk Mitte den alten Bebauungsplan für
nichtig erklärt.
Für Mittes Bürgermeister Hanke steht das Haus der Statistik auch für die
Möglichkeit eines „sozialen Experimentierraums“. Hanke hatte das Projekt
schon im Dezember als etwas „ganz Spannendes“ bezeichnet und die Hoffnung
geäußert, dort würde eine „gentrifizierungsfeste Insel“ für Berlin
entstehen.
Allerdings machte die Sprecherin der Finanzverwaltung, Eva Henkel, auch
nach der Vorlage des neuen Vorschlags wenig Hoffnung auf einen Kompromiss.
„Wir brauchen den Platz“, sagte Henkel. Allerdings könnten im Foyer des
Hauses der Statistik kulturelle Aktivitäten stattfinden. Henkel verwies in
diesem Zusammenhang noch einmal auf den Eigentümer hin. „Wir sind in
Gesprächen mit der Bima, aber noch nicht in Verhandlungen“, betonte sie.
Bis Ende Januar wolle die Bima der Finanzverwaltung ein
Verkehrswertgutachten vorstellen. „Dieses Gutachten geht von einer Nutzung
des Grundstücks als Verwaltungsstandort aus.“ Alles andere würde den Preis
deutlich in die Höhe treiben.
27 Jan 2016
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
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Stadtentwicklung
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