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# taz.de -- Kommentar Öffnung Richtung Iran: Aufwind für die Gemäßigten
> Das Ende der Sanktionen dürfte Präsident Rohani bei der nächsten Wahl
> nützen. Es gibt gute Chancen, dass die iranische Politik moderater wird.
Bild: Wird wohl noch länger eine Rolle in der iranischen Politik spielen: Hass…
Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Aufhebung der Sanktionen
gegen den Iran Präsident Hassan Rohani und dem gemäßigten Lager bei den
Wahlen zu einem neuen Parlament und dem Expertenrat am 26. Februar nicht
nutzen würde. Schließlich hatte Rohani vor seiner Wahl im Sommer 2013
versprochen, die Beziehungen zum Westen zu verbessern. Gleichzeitig hatte
er kritisiert, der Atomstreit werde auf dem Rücken der iranischen
Bevölkerung ausgetragen.
In der Tat waren die Bürger die Leidtragenden der Sanktionen und der damit
verbundenen Preissteigerungen. Betroffen waren keineswegs nur die Armen.
Weite Teile des Mittelstands rutschten sozial ab – also jene Schicht, der
gemeinhin zugeschrieben wird, politisch dem moderaten Lager und damit
Rohani nahe zu stehen.
Der Präsident hat seine Wahlversprechen eingehalten. Somit steigen seine
Chancen, dass er mit dem künftigen Parlament seine Politik fortsetzen kann.
Auch im Expertenrat könnten zukünftig Moderate mitreden. Sie hätten nach
einem Tod des geistlichen Oberhaupts Ajatollah Ali Chamenei Einfluss bei
der Wahl eines neuen Revolutionsführers.
Das Verhältnis zum Westen ist heute deutlich besser als zu Zeiten von
Rohanis Amtsvorgänger Mahmud Ahmadinedschad. Doch in dieser Hinsicht ist
die Zukunft noch mit zahlreichen Hypotheken belastet: Von dem Wüten der
schiitischen Milizen im Irak bis zur – in Kooperation mit der libanesischen
Hisbollah – politischen und militärischen Unterstützung für das Regime von
Baschar al-Assad fehlen die Anzeichen für eine „neue“ Politik der
Islamischen Republik.
Gleichzeitig hat sich die Lage der Menschenrechte im Iran nicht gebessert.
Iran ist das Land mit den meisten Hinrichtungen nach China, Kritiker und
Kulturschaffende landen schnell hinter Gittern. Bis zu wirklich
freundschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und der EU mit dem Iran ist
es noch ein weiter Weg.
17 Jan 2016
## AUTOREN
Beate Seel
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Schwerpunkt Atomkraft
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Hassan Rohani
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Uran
Reiseland Iran
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