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# taz.de -- Merkel tauscht Klima-RednerInnenplatz: Von 54 auf 8
> Angela Merkel stand in der Reihe der Regierungsschefs, die beim
> Klimagipfel ihre Statements vortragen, offiziell an 54. Stelle. Wie
> Mazedonien ihr entgegenkam.
Bild: Schon um 13.30 Uhr trat Angela Merkel ans Rednerpult.
Paris taz | Was verbindet Deutschland und Mazedonien? Billigflüge nach
Skopje ab 19 Euro, der Handel mit „lohnarbeitsgefertigten
Kfz-Zulieferprodukten“ und immer mal wieder ein Deal mit Mazedoniens
wichtigstem Exportgut: Redezeit auf UN-Konferenzen.
So auch in Paris. Da hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Problem. Sie
stand in der Reihe der Staats- und Regierungschefs, die beim Klimagipfel
ihre Statements vortragen, offiziell an 54. Stelle. Eine Rede gleich hinter
den Regierungschefs aus Kanada und vor Polen war für den späten Nachmittag
avisiert. Zu einem Zeitpunkt, wo die Aufmerksamkeit des Publikums schon arg
beansprucht ist, wo andere Verpflichtungen warten und der Redaktionsschluss
der Medien droht.
Plötzlich, am Sonntagabend, war die deutsche Regierungschefin bei der
Planung der UN-Protokollabteilung aber in den Olymp der Weltenlenker
aufgestiegen: Im ersten Block, gemeinsam mit Francois Hollande, Barack
Obama, Xi Jinping, Waldimir Putin und Ismail Omar Guelleh. Ach so, das ist
der Präsident von Djibuti. Also trat Angela Merkel um 13.30 Uhr ans
Rednerpult, zu einer Zeit, wo bis dahin der Präsident von Mazedonien,
Gjorge Ivanov, im Protokoll vorgesehen war. Auf dessen Rede musste die Welt
dann bis zum späten Nachmittag warten.
Ja, man habe getauscht, hieß es aus der deutschen Delegation. „Das kommt
doch immer mal wieder vor“. In der Tat wird so die angebliche Gleichheit in
der UN immer wieder auf den Kopf gestellt, wenn die Reichen die Armen
selbst noch auf der Rednerliste rumschubsen. 2002 beim UN-Gipfel zur
Nachhaltigkeit in Johannesburg hatte Kanzler Schröder das gleiche Problem:
Rede am Nachmittag, Termine in Berlin – zack, auch Schröder drängelte sich
vor.
## Was gibt Merkel dafür?
Er sprach anstelle des, genau, Präsidenten von Mazedonien. Der bekam dafür
einen Termin bei Schröder, wo er um wirtschaftliche Hilfen bitten konnte.
Ob Angela Merkel ihren Terminkalender auch öffnete, war in Paris unklar.
„Aber dann haben die einen bei uns gut“, sagte ein Delegationsmitglied.
Jedenfalls hilft der Termintausch sicher für eine bessere Stimmung zwischen
Berlin und Skopje. Bisher sind die Beziehungen laut Auswärtigem Amt nur
„zufriedenstellend“. Und, übrigens: Merkels kanadischer Amtskollege Trudeau
kann das auch: Er tauschte sich mit Vietnam nach vorn.
30 Nov 2015
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Mazedonien
Schwerpunkt Angela Merkel
Schwerpunkt Klimawandel
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