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# taz.de -- Razzien nach Pariser Anschlägen: Neun Festnahmen in Brüssel
> In Brüssel wurden Verdächtige im Zusammenhang mit den Pariser Attentaten
> inhaftiert. Regierungschef Michel weist derweil Kritik an den
> Sicherheitsbehörden zurück.
Bild: Polizeieinsatz im Brüsseler Stadtteil Molenbeek.
Brüssel afp | Bei erneuten Razzien in Brüssel sind am Donnerstag neun
Verdächtige im Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen festgenommen worden.
Sieben Festnahmen stünden in direkter Verbindung mit dem Selbstmordattentat
des Franzosen Bilal Hadfi, erklärte die belgische Staatsanwaltschaft. Die
anderen beiden Festgenommenen würden ebenfalls verdächtigt, in die
Anschlagsserie verwickelt gewesen zu sein. Regierungschef Charles Michel
wies unterdessen die Kritik an den belgischen Sicherheitsbehörden zurück.
Hadfi war einer der Attentäter von Paris, die bei ihren koordinierten
Anschlägen am Freitag vergangener Woche 129 Menschen getötet hatten. Nähere
Angaben dazu, wie lang die neun Verdächtigen festgehalten werden sollen,
wollte die Staatsanwaltschaft am Freitag bekannt geben.
Bei ihren Razzien in der Region Brüssel konzentrierten sich die Ermittler
am Vormittag auf den berüchtigten Stadtteil Molenbeek. Die Durchsuchungen
fanden nach Angaben der Staastanwaltschaft „in Hadfis direktem Umfeld“ aus
Familie und Freunden statt. Der französische Staatsbürger lebte zuletzt in
Belgien. Er soll in der Vergangenheit in Syrien gewesen sein.
In dem Brüsseler Bezirk Molenbeek gab es in den vergangenen Tagen bereits
mehrere Polizeieinsätze im Zusammenhang mit den Pariser Attentaten. Eine
Razzia zur Festnahme des mutmaßlichen Dschihadisten Salah Abedeslam verlief
am Montag aber erfolglos. Unter den weiteren Orten der Durchsuchungen vom
Donnerstag waren der Staatsanwaltschaft zufolge auch die gutbürgerlichen
Viertel Uccle und Laeken sowie das Zentrum der belgischen Hauptstadt.
Belgien war nach den Anschlägen in Paris in die Schlagzeilen geraten, weil
mehrere Attentäter und flüchtige Verdächtige aus Brüssel stammten oder
Verbindungen dorthin unterhielten. Regierungschef Charles Michel wies die
gegen die belgischen Sicherheitsbehörden erhobenen Vorwürfe am Donnerstag
zurück. „Ich akzeptiere die Kritik nicht, die auf eine Verunglimpfung
unserer Sicherheitsdienste zielt“, sagte Michel im belgischen Parlament.
„Gestern, in Saint-Denis, ist ein Attentat insbesondere dank der von den
belgischen Teams bereitgestellten Informationen verhindert worden“, sagte
der Regierungschef mit Blick auf den Polizeieinsatz, bei dem am Mittwoch
der belgische Islamist Abdelhamid Abaaoud getötet wurde. Dieser gilt als
einer der Drahtzieher der Pariser Anschläge. Michel kündigte außerdem eine
Verstärkung des Kampfes gegen den Terrorismus an: „Wir werden die Feinde
der Freiheit bekämpfen, wobei wir den Rechtsstaat beachten.“
19 Nov 2015
## TAGS
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Belgien
Schwerpunkt Islamistischer Terror
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