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# taz.de -- G20-Gipfel in Antalya: Im Schatten der Anschläge
> Die Terrorangriffe von Paris bestimmen das sonst eher auf
> Wirtschaftsfragen abonnierte Treffen der G20. Einigkeit herrscht darin,
> den IS stärker zu bekämpfen.
Bild: Der französische Außenminister Laurent Fabius vertritt Präsident Holla…
Antalya ap | Nach der Anschlagsserie von Paris wollen wichtige Industrie-
und Schwellenländer den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat
verstärken. US-Präsident Barack Obama versprach beim G20-Treffen am Sonntag
im türkischen Antalya, die USA würden ihren Bemühungen verdoppeln. Der
Gipfel werde eine starke Botschaft gegen den Terrorismus senden, erklärte
der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.
EU-Ratspräsident Donald Tusk rief die Teilnehmer auf, Entschlossenheit
gegen den Terrorismus zu zeigen. Doch abseits der harten Worte gegen den IS
zeichneten sich zunächst keine konkreten Schritte ab. Die Miliz hatte sich
zu den Anschlägen in der französischen Hauptstadt mit mindestens 129 Toten
bekannt.
Der französische Präsident François Hollande hatte den sunnitischen
Extremisten, die in Syrien und dem Irak große Gebiete kontrollieren, am
Samstag einen gnadenlosen Kampf angesagt. Seine Teilnahme am Gipfel strich
er wegen der Anschlagsserie. Obama sicherte Frankreich eine enge
Zusammenarbeit zu, um die Urheber der Anschläge zu fassen und sie vor
Gericht zu stellen.
Doch wie genau die USA ihren Kampf gegen den IS jetzt verstärken wollen,
erklärte er nicht. Die USA fliegen seit mehr als einem Jahr mit Verbündetem
Luftangriffe auf den IS in Syrien und dem Irak, allerdings mit begrenztem
Erfolg. Unter anderem will Obama vermeiden, dass die USA über den Einsatz
von Bodentruppen tiefer in den Konflikt geraten könnten. Allerdings
genehmigte er kürzlich, dass einige Dutzende Spezialeinsatzkräfte nach
Syrien geschickt werden.
## Mit Russland kooperieren?
Der frühere französische Regierungschef Nicolas Sarkozy schlug vor, dass
Frankreich zusammen mit Russland daran arbeiten solle, den IS zu zerstören.
„Wir brauchen jeden (...) es kann keine zwei Koalitionen in Syrien geben“,
sagte der Oppositionsführer der Konservativen nach einem Treffen mit
Hollande.
Russland, ein enger Verbündeter von Syriens Präsident Baschar al-Assad,
fliegt seit Ende September ebenfalls Luftangriffe in Syrien. Allerdings
werden dabei nach Einschätzung westlicher Länder auch Stellungen der
gemäßigten Rebellen getroffen und nicht nur Extremisten.
Obama und der russische Präsident Wladimir Putin haben kein formales
Treffen in Antalya auf dem Terminplan. Am Rande des G20-Gipfels dürfte
jedoch Raum zur Aussprache bleiben.
In der Türkei selbst ist die Sicherheitslage angespannt wegen des Konflikts
mit Syrien und mit dem IS, der als Urheber hinter den Anschlägen in Suruc
im Juli und in Ankara im Oktober mit zahlreichen Toten vermutet wird. Seit
Wochen gehen die Sicherheitskräfte gegen IS-Anhänger vor. Vor dem
Hintergrund der Terrorwelle in Paris verschärften die türkischen Behörden
noch einmal die Sicherheitsvorkehrungen in Antalya.
## Protestierer festgenommen
Am Sonntag nahm die Polizei zu Beginn des G20-Gipfels vier Demonstranten
fest, die den Staatenlenkern einen Brief übergeben wollten. Bereits am
Samstag waren elf Demonstranten festgenommen worden.
Bei einer Razzia gegen den IS sprengte sich nach türkischen Angaben an der
Grenze zu Syrien ein Selbstmordattentäter in die Luft. Fünf Polizisten
seien verletzt worden, teilten die türkischen Behörden mit. Am Samstag
töteten türkische Soldaten vier mutmaßliche IS-Kämpfer.
15 Nov 2015
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