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# taz.de -- Nachfolgestoff von FCKW: Verbot für Super-Treibhausgas in Sicht
> Der Klimakiller FKW soll verboten werden. Dafür haben einige Staaten nun
> einen Fahrplan beschlossen. Doch es gibt Bremser.
Bild: Zum Schutz der Atmosphäre: bitte keine Treibhausgase mehr
Chiang Mai taz | Wenn die Klimaverhandlungen, die in drei Wochen in Paris
starten, auch nur annähernd so erfolgreich werden wie das
Montreal-Protokoll, ist die Welt wohl gerettet. Da sich die Ozonschicht als
Ergebnis des Abkommens von 1987 erholt, gilt das Montreal-Protokoll
zwischen 48 Staaten als wegweisend.
Doch dieser Erfolg ist in Gefahr, da die damals verbotenen FCKW
(Fluorchlorkohlenwasserstoffe) in Klimaanlagen und Kühlschränken vor allem
in Entwicklungsländern immer noch durch Fluorkohlenwasserstoffe (FKW)
ersetzt werden. Der Effekt der FKW ist fatal: Sie gelten als
Super-Treibhausgase mit einer mehr als 10.000-fach stärkeren
Treibhauswirkung als CO2.
Deshalb gilt das Ergebnis der Konferenz der Mitgliedsländer des
Montreal-Protokolls, die am Freitagmorgen in Dubai endete, als Erfolg. Dort
wurde ein „Fahrplan“ vereinbart, der vorsieht, dass eine Änderung des
Protokolls im nächsten Jahr kommt. Dann wollen die Mitgliedstaaten ein
Verbot des Klimakillers FKW beschließen.
Die USA hatten gehofft, dass es bereits dieses Jahr zu einer Entscheidung
kommt, doch Indien und Saudi- Arabien blockierten. „Durch das Einbeziehen
von FKW in das Montreal-Protokoll können 0,5 Grad Klimaerwärmung bis zum
Ende des Jahrhunderts vermieden werden“, sagte US-Außenminister John Kerry.
Die meisten Industriestaaten haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die
Stoffklasse abzuschaffen.
Indien hatte zunächst vorgeschlagen, dass die FKW-Emissionen in den
Entwicklungsländern ungebremst bis ins Jahr 2030 anwachsen können und dann
durch freiwillige Selbstverpflichtungen wieder reduziert werden. Das hätte
FKW-Emissionen im Gegenwert von sechs bis neun Milliarden Tonnen CO2
zusätzlich bedeutet.
Viel zu viel – zeigt auch ein Report der UN-Umweltbehörde Unep. Sie
appellierte am Freitag an alle Länder, ihre Klimaschutzpläne zu verbessern.
Die bislang vorgelegten Ziele reichten nicht aus, um die Erderwärmung auf 2
Grad zu begrenzen, was als noch verträglich für Mensch und Natur gilt. Laut
Unep steigt die Temperatur um rund 3 Grad, wenn bis 2030 nicht mehr getan
wird. Die globalen Treibhausgas-Emissionen würden bei der Erfüllung aller
vorgelegten Klimaziele 2030 um bis zu 14 Milliarden Tonnen
Kohlendioxid-Äquivalente zu hoch sein. Das entspricht etwa der 14-fachen
Menge des Treibhausgasausstoßes von Deutschland 2014.
6 Nov 2015
## AUTOREN
Christian Mihatsch
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Umwelt
Klima
Treibhausgase
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