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# taz.de -- UN-Bericht zum Weltklima: Ozonschicht erholt sich
> Knapp 30 Jahre nach dem Verbot von FCKWs regeneriert sich die Ozonschicht
> spürbar. Paradoxerweise tragen dazu auch Treibhausgase bei.
Bild: Das Ozonloch über der Südhalbkugel schrumpft
BERLIN dpa/taz | Die weltweiten Maßnahmen zum Schutz der Ozonschicht zeigen
Wirkung: Bis zum Jahr 2050 werde sich die Ozonschicht über der Erde in
weiten Teilen regenerieren können, hoben die Vereinten Nationen in einem am
Mittwochabend veröffentlichten Bericht hervor.
In dem von fast 300 Wissenschaftlern aus 36 Ländern verfassten Bericht wird
festgestellt, dass das Protokoll von Montreal zum Schutz der Ozonschicht
aus dem Jahr 1987 eine entscheidende Rolle gespielt habe. Dadurch könnten
von heute bis zum Jahr 2030 zwei Millionen Hautkrebsfälle jährlich
vermieden werden. Ohne dieses Protokoll hätten sich die Stoffe, welche die
Ozonschicht schädigen, bis 2050 verzehnfachen können.
Durch das Protokoll wurde ein schrittweises Verbot von
Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) möglich. Diese Substanzen schädigen
die Ozonschicht, die zwischen zehn und 50 Kilometer Höhe über der Erde
liegt und ultraviolette Sonnenstrahlen abhält. Diese Stoffe wurden früher
häufig in Haarsprays, Klimaanlagen oder Kühlschränken verwendet.
Dem Bericht zufolge dürfte die Ozonschicht in den mittleren Breitengraden
und in der Arktis vor der Mitte des Jahrhunderts ihren Zustand aus den
1980er Jahren wieder erreicht haben, in der Antarktis etwas später.
## Starke Treibhausgase
Die Verminderung der ozonschädigenden FCKW hatte auch einen positiven
Effekt auf das Klima. Denn einige dieser Chemikalien sind starke
Treibhausgase. Sie tragen dazu bei, dass die Atmosphäre aufgeheizt wird.
Die niederländischen Agentur für Umweltfolgen (MNP) in Bilthovenes schätzt,
dass die im Montrealer Protokoll festgelegte Reduzierung der
ozonschichtschädigenden Stoffe eine Verzögerung der Erderwärmung um etwa
zehn Jahre erbrachte.
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und das UN-Umweltprogramm
(Unep), die den Ozonloch-Bericht jetzt veröffentlichten, riefen dazu auf,
mit derselben internationalen Geschlossenheit und Entschlossenheit auch
gegen den Klimawandel vorzugehen.
„Die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, sind immer noch riesig“,
erklärte Unep-Chef Achim Steiner. „Der Erfolg des Protokolls von Montreal
sollte zu weiteren Aktionen nicht nur zum Schutz und zur Wiederherstellung
der Ozonschicht, sondern auch für das Klima ermutigen“, fügte er hinzu.
Laut einem bereits am Dienstag veröffentlichten Bericht der WMO hat die
Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre einen neuen Höchststand
erreicht.
In dem nun veröffentlichten Bericht hieß es, dass zunehmend
Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) zum Einsatz kämen, die seit fast 30 Jahren
als Ersatz für ozonschichtschädigende Substanzen verwendet würden. Auch sie
haben einen klimaschädlichen Effekt.
11 Sep 2014
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