Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue Ozon-Killer entdeckt: Verursacher noch unbekannt
> Ein Forscherteam weist neue Fluorchlorkohlenwasserstoffe in der
> Stratosphäre nach, die die Ozonschicht abbauen. Woher kommen sie?
Bild: Satellitenaufnahme mit sichtbar gemachten Ozonloch über der Nordregion d…
BERLIN taz | Vier neu in der Umwelt entdeckte
Fluorchlorkohlenwasserstoffverbindungen (FCKW) schädigen die Ozonschicht.
Von zwei dieser vier Chemikalien werden in letzter Zeit zunehmende
Konzentrationen in der Stratosphäre gemessen. Forscher geben trotzdem
Entwarnung für die Ozonschicht, da alle vier Substanzen derzeit nur in
geringen Mengen in der Luft vorhanden sind.
„Die Ergebnisse erinnern uns aber daran, dass Ozonschwund kein Thema von
gestern ist“, sagte Professor Piers Forster von der University of Leeds dem
britischen [1][Fernsehsender BBC.]
Noch zur Jahrtausendwende wurde das Ozonloch über der Antarktis immer
größer und hatte als Problem für Natur und Menschen große Beachtung
gefunden. Zuerst nachgewiesen wurde das Ozonloch schon 1985, gute zehn
Jahre nach dem die Chemie-Nobelpreisträger Rowland und Molina herausfanden,
dass FCKW zu einem Abbau von Ozon führt.
Zwei Jahren nach dem Auftreten des Lochs wurde im Montreal-Protokoll
festgehalten, dass die Verwendung von FCKW Schrittweise abgebaut werden
sollte. Inzwischen ist der Vertrag in fast allen Ländern in Kraft getreten.
Die vier Verbindungen FCKW-112, -112a, -113a und H-FCKW-133a hat das
Forscherteam um Johannes Laube von der University of East Anglia jetzt in
der Stratosphäre nachgewiesen. Die Konzentrationen von FCKW-112 und -112a
nehmen kontinuierlich ab. Genutzt wurden die Chemikalien als
Reinigungsmittel in der Elektroindustrie. Die Verbreitung der beiden
anderen Substanzen nimmt jedoch zu, wobei bei FCKW-113a die Zuwachsrate
zudem noch ständig ansteigt.
„Es ist unklar, woher die Stoffe kommen“, sagt Laube. Eine mögliche Quelle
sei die Produktion von Insektiziden und anderen landwirtschaftlich
genutzten Substanzen. Auch Zwischenprodukte bei der Herstellung von
Kühlmitteln für Klimaanlagen kommen als Quelle in Frage.
„Das Ozonloch wird sich auch trotz der neu entdeckten Stoffe schließen“,
zeigt sich Laube zuversichtlich, denn die Verbindungen seien momentan nur
in geringen Mengen vorhanden. Auch Martin Dameris vom Deutschen Zentrum für
Luft- und Raumfahrt ist sich sicher, dass die Ozonschicht sich wieder
regeneriert. „Bis zur Mitte des Jahrhunderts sollte sich die Ozonschicht
wieder erholt haben“, sagt Dameris. Solange die FCKW-Emissionen weiterhin
vermieden werden.
13 Mar 2014
## LINKS
[1] http://www.bbc.com/news/science-environment-26485048
## AUTOREN
Raphael Zelter
## TAGS
FCKW
Ozonloch
Indien
Schwerpunkt Klimawandel
Umweltschutz
Schwerpunkt Klimawandel
Anthropozän
## ARTIKEL ZUM THEMA
Neue Studie über das Ozonloch: Es schrumpft und schrumpft
Eine neue Studie bestätigt die Wiederherstellung der Ozonschicht. Seit 2000
ist das Loch über der Antarktis um eine Fläche von der Größe Indiens
kleiner geworden.
Schutz von Ozonschicht und Klima: Durchbruch beim Montreal-Protokoll
FCKW haben wir aus den Kühlschränken verbannt, das Ozonloch schließt sich.
Aber nun schädigen Ersatzstoffe das Klima.
UN-Bericht zum Weltklima: Ozonschicht erholt sich
Knapp 30 Jahre nach dem Verbot von FCKWs regeneriert sich die Ozonschicht
spürbar. Paradoxerweise tragen dazu auch Treibhausgase bei.
Debatte Umweltschutz: Für einen Zeit-Wohlstand
Über Umweltschutz wird neu diskutiert – und dabei auch die Verbindung
hergestellt zwischen Burnout und der Ausbeutung der Erde.
Einfluss der „Klimaskeptiker“: Nur die Sonne war schuld
Eine US-Gruppe von „Skeptikern“ leugnet den Klimawandel. Verdrehte Daten,
persönliche Attacken und das Geld der Öllobby helfen dabei.
Konferenz zum Anthropozän: Das Zeitalter des Menschen
Nicht mehr die Natur verändert die Erde, sondern der Mensch. Beim Auftakt
des zweijährigen Anthopozän-Projekts gab es viel Kunst – und wenig Politik.
Wissenschaftler: Ozonloch über Nordpol entdeckt
Es ist fünf Mal größer als Deutschland: Wissenschaftler haben ein riesiges
Ozonloch über dem Nordpol nachgewiesen. Das Loch ist vergleichbar mit dem
über der Antarktis.
Forscher warnen vor Eingriff in Atmosphäre: Mit Schwefel gegen Klimawandel
Nobelpreisträger Paul Crutzen will die Erderwärmung mit der Freisetzung von
Millionen Tonnen Schwefel stoppen. Das hätte dramatische Folgen für die
Ozonschicht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.