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# taz.de -- Abgas-Affäre bei VW: Neuwagen statt Nachbesserung?
> 2,4 Millionen Dieselfahrzeuge werden zurückgerufen. VW denkt offenbar
> darüber nach, die betroffenen Kunden mit Prämien vom Neuwagenkauf zu
> überzeugen.
Bild: Statt eines alten Dreck-Diesels vielleicht gleich ein neues Auto?
WOLFSBURG dpa | Der VW-Konzern erwägt für die Rückrufaktion der 2,4
Millionen Diesel hierzulande auch Eintauschprämien als Alternative zur
Nachbesserung. Bei der Idee, wonach VW die Wagen in Zahlung nehmen und
gleichzeitig zusätzliche Anreize für einen Neuwagenkauf setzen könnte,
stehen vor allem die betroffenen Motoren mit 1,6 Liter Hubraum im Fokus.
Bei dem Aggregat reicht nicht nur ein Softwareupdate aus, sondern es muss
auch neue Technik her - mit entsprechenden Kosten für die Bauteile und die
Arbeitsstunden.
Der VW-Betriebsrat wies unterdessen einen Medienbericht über einen
angeblich schon beschlossenen Beförderungsstopp zurück. „Hier handelt es
sich um einseitige Vorstellungen des Vorstands, die wir so nicht
akzeptieren werden. Das haben wir Freitag mit dem Personalwesen
besprochen“, sagte der VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh am
Samstag. Zuvor hatte[1][das Manager Magazin berichtet] , dass es der
Betriebsrat schon abgesegnet habe, bei der VW-Kernmarke 2016 auf
Beförderungen zu verzichten. Dem trat Osterloh nun entgegen.
VW-Kunden könnten vor allem bei Dieseln mit einer sehr hohen Laufleistung
von einem eventuellen Eintausch profitieren, falls sie ohnehin mit einem
Neukauf liebäugeln und VW sich großzügig bei der Restwertberechnung zeigt.
„Entschieden ist da aber noch nichts, das ist alles noch im Fluss“, sagte
ein Insider. Die Überlegungen seien aber „mehr als ein Gedankenspiel“.
Völlig unklar sei noch, ob allen Kunden die Eintauschprämie als Alternative
angeboten werden müsste oder ob sich dabei Grenzen ziehen ließen zwischen
den infrage kommenden Hubräumen und Baujahren.
Eine VW-Sprecher sagte nur, es sei „tägliches Geschäft“, dass der Konzern
und die Händler über Angebote für Bestandskunden nachdächten.
## Polizei betroffen
In der Abgas-Affäre hatte VW eingeräumt, millionenfach Dieselwagen mit
einer Software ausgestattet zu haben, die den Schadstoffausstoß auf
Prüfständen der Behörden manipuliert. Die 8,5 Millionen Diesel, die nun in
Europa zur Werkstatt müssen, sind laut Experten für den Kontinent der
größte Rückruf überhaupt - und für VW sowieso. Neben VW-Pkw sind Audi,
Seat, Skoda und die VW-Nutzfahrzeuge betroffen. Die ersten Wagen sollen von
Januar nächsten Jahres an in die Werkstatt.
In vielen Bundesländern muss sich auch die Polizei wegen der Diesel-Affäre
auf tausendfache Rückrufe ihrer VW-Streifenwagen einstellen - die
Sicherheit soll unter der Aktion aber nicht leiden. Wie eine Umfrage der
Deutschen Presse-Agentur bei Innenministerien und Behörden ergab, sind fast
überall große Teile des Fuhrparks von den Anfang 2016 bevorstehenden
Nachrüstungen bei Abgas-Software oder Umbauten an Motoren und Katalysatoren
betroffen.
Der millionenfache Rückruf wegen des Abgas-Skandals bei VW sorgt
unterdessen beim ADAC für eine Welle von Anfragen. Alleine in diesem Monat
dürften sich mehrere tausend VW-Kunden mit technischen und rechtlichen
Fragen an den Automobilclub wenden, sagte ADAC-Rechtsexperte Klaus
Heimgärtner. Den Haltern betroffener Fahrzeuge riet Heimgärtner, dem
anstehenden Ruf in die Werkstätten zu folgen. Sie müssten sich darüber klar
sein, dass ihre Autos nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprächen. „Dafür
steht man als Eigentümer zunächst einmal gerade“, sagte Heimgärtner.
25 Oct 2015
## LINKS
[1] http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/volkswagen-verhaeng…
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